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Nachrichten > Kultur und Bildung

Warten heißt, das Leben offen zu halten


Links die Künstlerin Gudrun Teßmer, Achim Plagge und Anja Eckert (Mitte), rechts Ekkehard Leytz bei seinem Vortrag. (Fotos:Richter)

(hr) (ra) Gudrun Teßmer wuchs in Schlesien und Berlin auf, heute lebt sie in Eberbach. Plastiken wie "Die Wartende" spiegeln Krieg und Vertreibung als prägende Erlebnisse. Ein Gesicht, aus Odenwälder Sandstein gehauen, lenkt den "Blick nach Innen". Pfarrer Ekkehard Leytz eröffnete ihre Ausstellung in der Michaelskirche heute vormittag vor erfreulich großem Publikum.
Die Exponate dienten Kantor Achim Plagge (Truhenorgel) und der Karlsruher Musiklehrerin Anja Eckert (Viola da Gamba) als Anregung für sehr bildhafte, aber auch musikalisch durchdachte Improvisationen. Ein Triptychon, das sich auf die symmetrische Aufstellung der Figuren bezog und eine Variationsfolge über das Lied "Es geht ein dunkle Wolk herein" vertieften die Wirkung der Plastiken: Was mögen die Figuren denken? Im Text des verwendeten alten Volksliedes steht die "dunkle Wolk" für die Zukunft, der Regen, welcher das Gras wieder ergrünen lässt, für den göttlichen Segen. "Manchmal sagt Musik mehr als Worte. Ich will es trotzdem probieren", relativierte Ekkehard Leytz die Möglichkeiten, gewisse Elemente von Kunst in Sprache zu fassen. Menschen, die suchen, wie etwa Gudrun Teßmers "Wartende", halten das Leben offen für das, was kommt. "Maria mit dem Jesuskind - auf der Erde stehend" ist das jüngste der gezeigten Exponate. Als 1994 in Jugoslawien Kriege tobten, formte Gudrun Teßmer die Gottesmutter, deren Kind die Weltkugel in Händen hält. Weder ein Herr Milosevic noch der Präsident der Vereinigten Staaten sind hier die Friedensgaranten, auf welche die Welt bauen kann. Ein behauener Odenwälder Sandstein zeigt ein Gesicht, dessen Blick sich nach innen richtet. Er stand im Garten der Künstlerin, Wind und Wetter ausgesetzt. Lediglich das Moos wurde entfernt, so "wie auch wir uns etwas zurecht machen, wenn wir uns zeigen", wie Ekkehard Leytz scherzte. Betrachtet man den Sandstein, ein Stück von Gudrun Teßmers neuer Heimat, länger, ist es ein wenig wie bei Michelangelo, der von seinen Statuen behauptete, sie hätten schon immer in den Steinen geschlummert, er habe sie nur freigelegt. Nach einem gesundheitlich schwierigen Jahr widmet sich die Künstlerin wieder stärker der Malerei. Die kleine aber ansprechende Ausstellung ist bis 12. Juni zu den täglichen Öffnungszeiten der Michaelskirche zu sehen.

18.05.02

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