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Ohne Noten quer durch Europa - Hirschhorner Klaviertrio am 26. August


(Fotos: Stefan Pahl/Agentur)

(bro) (as) Ein Abend, der ganz und gar dem Spirit der Hirschhorner Klosterkonzerte entsprach. Die junge Pianistin Atsuko Kinoshita nahm am Mittwoch, 12. August, ihr Publikum mit auf eine kleine Europa-Reise unter dem Motto „Klavier pur“. Eigentlich ein Understatement, denn was die Besucher an diesem Abend geboten bekamen, war eine Performance auf hohem Niveau.

Bereits mit dem Einstieg überzeugte die junge Künstlerin mit präzisem Spiel, das sich vom gemächlichen Spiel zu einem temporeichen Lauf steigerte. Scarlattis Eigenart, liedhafte Phasen mit temporeichen, ja fast atonalen Passagen zu kombinieren, die vom Pianisten virtuose Fingertechnik erfordern, meisterte die Pianistin mit Bravour. Sie bestritt den Abend ganz ohne Noten und spielte mit viel Gefühl und alles aus dem Kopf.

Waren die Sonaten von Scarlatti noch fordernd, so näherte man sich mit Franz Schubert einem Lyriker in der Romantik. Schubert muss die Melodie, das Thema dieses Stückes geliebt haben, erläuterte Atsuko Kinoshita. Es tauche in vielen seiner Werke auf. Sie präsentierte das Impromtu B-Dur D935 Nr. 3 in einer tiefen Eindringlichkeit. Unverkennbar die musikalische Handschrift Schuberts, verträumt und dennoch abwechslungsreich und einfühlsam gespielt.

Es folgte ein bekanntes Werk von Debussy, „sehr französisch“, wie die Künstlerin betonte, die variationenreiche Arabesque Nr. 1, gefolgt von Stücken eines Meisters, „ohne den Klaviermusik nicht denkbar ist“, Chopin. Der „Hündchenwalzer“, kaum länger als eine Minute und mit etlichen Anspielungen auf polnische Tänze - ein Ausdruck Chopins Heimwehs nach Polen - aber auch dem sorglosen Spiel eines kleinen Schoßhündchens. Ein fröhliches Miniaturstück, meisterhaft präsentiert. Vom schnellen Spielerischen zum nachdenklichen Abendgedanken und dann wieder temporeich mit einem Scherzo in b-Moll, in jedem Stück lag die Leidenschaft und das Können, das die Künstlerin auszeichnet.

Den Abschluss bildeten "Souvenirs d’Andalouisie“ des weniger bekannten Komponisten Gottschalk, mit der er sich an die Ausgelassenheit in Spanien erinnerte. Wunderschön die Anklänge der Tantarella, deutlich spürbar aber auch die Wehmut, die oft mit einer schönen Erinnerung verbunden ist. Die musikalische Europareise dieses Abends, die von Italien über Frankreich und Polen nach Spanien führte, fand ihren Schlusspunkt in Mozarts „Kleiner Nachtmusik“, mit der sich die Künstlerin für den überwältigenden Applaus in der unter Corona-Bedingungen voll besetzten Klosterkirche bedankte.

Das Motto „Klavier pur“ könnte jetzt ersetzt werden durch „Klavier grandios“. Die Künstlerin zeigte, dass sich Können nicht nur in den großen schweren Stücken der Meister zeigt. Die Kunst, so wurde an diesem Abend deutlich, liegt darin, auch den kleinen Stücken ihren Wert beizumessen. Das ist Atsuko Kinoshita wahrhaftig gelungen. Bei aller Professionalität zeigt sich die Künstlerin durchaus demütig und dankbar - vor allem gegenüber ihren Professoren Ok-Hi Lee und Prof. Rudolf Meister, die sie in ihrer Entwicklung nachdrücklich gefördert haben.

Roland Ziegler, Vorsitzender des für den Abend verantwortlichen Fördervereins Klosterkirche, dankte der Künstlerin und dem Publikum für diesen Abend, und Stefan Pahl las ein von Pater Yoshi ausgewähltes Abendgebet, mit dem die Gäste in die Nacht entlassen wurden.

Hirschhorner Klaviertrio am 26. August um 20.44 Uhr
Im Musikunterricht entstehen manchmal musikalische Freundschaften fürs Leben. So geht es wohl Michaela Elkenhans mit Maria und Theresa Lechner. Michaela Elkenhans, Lehrerin an der Hirschhorner Musikschule, kennt Maria und Theresa Lechner schon seit ihrer Kindheit, hat sie in diversen Wettbewerben erfolgreich begleitet und steht immer wieder mal gemeinsam mit ihnen auf der Bühne. Das nächste Mal am 26. August in der Klosterkirche Hirschhorn.

Auf dem Programm stehen drei Komponisten: Ludwig van Beethoven, Emilie Mayer und Haydn. Schon die Auswahl der Stücke verrät viel über das Trio, über ihre Freude am gemeinsamen Spiel und ihre Leidenschaft für Kammermusik.

Leidenschaft, Melancholie und Heiterkeit wechseln sich ab an diesem Abend. Immer dabei, die Freude und Begeisterung für die Musik, die die drei Musikerinnen auch an diesem Abend mitbringen. Sie wohnen inzwischen weit voneinander entfernt, daher ist ein solcher Klavierabend eher eine Rarität, den auch die Künstlerinnen mit Spannung und Freude erwarten.

Die Corona-Bestimmungen gelten auch an diesem Abend. Dank guter Vorbereitungen und der Disziplin der Gäste bieten die Ausklang-Konzerte dennoch alle Voraussetzungen für vollen Musikgenuss. Nummerierte Plätze und ihre Zuweisung durch die ehrenamtlichen Helfer des Fördervereins Klosterkirche sorgen für Sicherheit. Für die Vorbereitung und Planung des Organisationsteams wird eine elektronische Anmeldung (Link s. u.) empfohlen.

Doch auch wenn in der Kirche kein Platz mehr frei ist, muss auf den musikalischen Genuss nicht verzichtet werden. Mike Müller von Ceol-Studio in Kortelshütte wird wieder für einen Livestream sorgen, der in den Kapitelsaal des Klosters übertragen wird - und natürlich online im World-wide-web - so können die Musikfreunde in aller Welt dem Abend mit „Klavier pur“ folgen.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

E-Mail-Kontakt: familie.lechner@gmx.net

18.08.20

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