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Ein Fest des Klangs und der Erinnerung


Die Christusglocke, welche die Beerfelder Pfarrer Roland Bahre (l.) und Roger Frohmuth hier einrahmen, ist die größte und schwerste der fünf Glocken im Turm der Martinskirche. Sie überstand den Krieg und kehrte bereits 1947 auf ihren angestammten Platz zurück. Vor genau 75 Jahren wurden sie in Dienst gestellt – und darum wird nun in Beerfelden Glockenjubiläum gefeiert. (Bernhard Bergmann)

(bro) (bb) Der 3. und 4. Februar 1942 waren traurige Tage für die Evangelische Kirchengemeinde Beerfelden. Da wurden vier der fünf Kirchenglocken ausgebaut und abtransportiert, um zu Kriegsmunition umgearbeitet zu werden. „Zum weiteren Gebrauch durfte hier nur noch die kleinste Glocke hängen bleiben. Die gesamte Gemeinde hat den Verlust ihres schönen Geläuts überaus schmerzlich angefunden“, hält die Pfarrchronik dazu fest.

Die Christusglocke, mit eineinhalb Tonnen die schwerste, war die einzige, die zurückkehrte. Sie wurde 1945 auf dem sogenannten „Glockenfriedhof“ am Hamburger Hafen gefunden und knapp zwei Jahre später von dort zum Hanauer Hafen gebracht. Am 1. August 1947 wurde sie da abgeholt und einige Tage später in einem feierlichen Zug zurück zur Beerfelder Martinskirche gebracht, wo sie ab dem 10. August wieder läutete.

Mit ihr zusammen kehrte übrigens die Glocke des Sensbacher Friedhofs zurück, auch sie hatte den Krieg überstanden. Die drei anderen Glocken der Martinskirche, welche vermutlich ihr schreckliches Ende als Material für Munition gefunden hatten, mussten neu gegossen werden.

Am 23. Juli 1950, also vor genau 75 Jahren, war es dann so weit – da wurden sie geweiht, so heiĂźt es zumindest an verschiedenen Stellen. „Im eigentlichen Sinne geweiht werden Glocken in der evangelischen Kirche nicht“, meint der Beerfelder Pfarrer Roland Bahre dazu, „sondern eher gewidmet“. Gleichwohl sei Glockenweihe der übliche und verwendete Begriff für die Indienststellung beziehungsweise Widmung einer Glocke.

Horst Schnur hat auf dieses Datum aufmerksam gemacht. Der in Olfen lebende frühere Landrat des Odenwaldkreises, der seit Langem leidenschaftlicher Heimatforscher ist, hat zur Geschichte der Beerfelder Glocken eingehend recherchiert.

Die Beerfelder Pfarrer Roland Bahre und Roger Frohmuth haben Schnurs Hinweis gerne aufgegriffen und bereiten einen Gottesdienst zum 75-Jahre-Glockenjubiläum in der Martinskirche vor: am Sonntag, 27. Juli, Beginn um 10 Uhr. Dass es dabei auch ordentlich läuten wird, versteht sich von selbst.

Ăśbrigens gibt es im Turm noch eine fünfte Glocke. Sie ist allerdings auĂźer Dienst gestellt. „Sie wird von manchen als Hochzeitsglocke bezeichnet, von anderen als Sturm- oder Feuerglocke“, sagt Pfarrer Frohmuth. Wahrscheinlich erklang sie früher mal zu solchen – je nachdem erfreulichen oder unheilkündenden – Anlässen.

Ihr Ton passt aber nicht zum Klang der vier Schwestern im Turm. Also muss sie schweigen, darf aber an ihrem angestammten Platz bleiben.

17.07.25

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