Regenwasser wird geklĂ€rt (Foto: Thomas Wilken)(tom) Die Arbeiten am RegenklĂ€rbecken südlich des Gewerbegebiets Zieglersfeld Richtung Gammelsbach gehen planmĂ€Ăig voran. Von der BundesstraĂe 45 aus lassen sie sich durch den dortigen Kran und die unterhalb stattfindenden Erdbewegungen erahnen. Der Abwasserverband Mittlere Mümling (AVMM) ist in dem Gebiet seit einigen Wochen aktiv, um dafür zu sorgen, dass belastetes Regenwasser nicht unbehandelt abflieĂt. Denn das Gebiet liegt in der Wasserschutzzone. Etwas weiter Gammelsbach-abwĂ€rts liegt die FischhĂ€uselquelle.
Die Firma Georg Weber hat sich in einer öffentlichen Ausschreibung durchgesetzt und baut für 3,4 Millionen Euro nicht nur dieses RegenklĂ€rbecken, sondern auch eine zuvor nicht ausreichend dimensionierte Pumpstation neu, erlĂ€utert AVMM-GeschĂ€ftsführer Gunnar Krannich. Ebenfalls werden die KanĂ€le im Gebiet Zieglersfeld komplett saniert. âAuch die Löschwasserversorgung werden wir im Projekt auf neue funktionierende Beine stellenâ, berichtet er.
Was aktuell in der Mache ist, âhĂ€tte immer schon gebaut werden müssenâ, erklĂ€rt Krannich. Wurde es allerdings bei der ErschlieĂung des Gewerbegebiets nicht. Deshalb liegt die Stadt auch im Clinch mit dem damaligen Ingenieurbüro und hat Klage eingereicht. Im Zuge eines Vor-Ort-Termins mit einem vom Gericht beauftragten SachverstĂ€ndigen sollte mehr Klarheit geschaffen werden. Denn zwischenzeitlich gab ziemlich Ărger mit den zustĂ€ndigen Behörden, weshalb bei dem Projekt ziemlich Zeitdruck herrschte.
Immerhin werden die Bauarbeiten günstiger als in der ursprünglichen Kostenberechnung veranschlagt. Damals war man von 4,5 Millionen Euro ausgegangen. Das finale Angebot mit 3,4 Millionen Euro lag rund 30 Prozent darunter. Ein Förderantrag wurde seitens der Stadt bei der WiBank gestellt. 18 Monate Bauzeit bis Ende 2026 sind veranschlagt. Die Arbeiten schreiten gut voran. âDas werden wir also schaffenâ, meint Krannich.
Das Becken hat insgesamt 600 Kubikmeter Volumen, davon etwa 500 als Regenrückhaltung und 100 für die RegenklĂ€rung, schildert er die Dimensionen. Das sind seinen Worten zufolge letztendlich Absetzzonen und Ăberlaufvorkehrungen, die es ermöglichen, Schwebstoffe und Ăhnliches zu verlangsamen, zu beruhigen und damit abzusetzen.
Diese werden dann über eine Abwasserdruckleitung zurück ins Kanalnetz der Stadt Oberzent gepumpt. Der Rest lĂ€uft über und wird dem Gammelsbach hydraulisch âverdaubarâ zugeführt. Hierfür wurde eine Emissionsbetrachtung (Leitfadenbetrachtung) nach Wasserrahmenrichtlinie durchgeführt, quasi das GewĂ€sser in seinen ökologischen QualitĂ€ten und AusprĂ€gungen beurteilt und bewertet.
Weiterhin wird, sagt der GeschĂ€ftsführer, ein gröĂeres Pumpen- und BetriebsgebĂ€ude neu gebaut, um auch das Schmutzwasser des Gewerbegebietes leistungsfĂ€hig wieder zum stĂ€dtischen Kanalnetz zu heben. Eine Pumpstation gab es zwar schon früher. Sie war aber unzureichend geplant und ausgelegt, berichtet er.
Fürs Becken allein werden 750 Kubikmeter Erde bewegt. Für alle MaĂnahmen zusammen (Wege/Leitungen/GebĂ€ude/Becken) sind es circa 3.000. Diese werden gröĂtenteils auch wieder vor Ort zur GelĂ€ndemodellierung aufgefüllt, was sich von oben gut beobachten lĂ€sst. âDas reduziert natürlich die Abtransporte ökologisch und ist auch kostenmĂ€Ăig sinnvollâ, betont Krannich.
17.07.25
|