28.03.2024

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Intakte Säule des Bankensystems


Vorstandsvorsitzender Herbert Hinterschitt (2.v.l.) und Vorstand Ekkehard Saueressig (2.v.r.), flankert vom Generalbevollmächtigten Günter Apeltauer und Marketingassistentin Sabine Heckel. (Foto: Hubert Richter)

(hr) Die Welt befindet sich in einer Finanzmarktkrise historischen Ausmaßes. Da erscheint es geradezu als Anachronismus, dass ausgerechnet ein Bankvorstand zufrieden auf das abgelaufene Jahr 2008 zurückblickt und auch noch optimistisch mit Wachstumsprognosen auf die nähere Zukunft schaut. So geschehen vorgestern beim Bilanz-Pressegespräch der Volksbank Neckartal eG.

Vorstandsvorsitzender Herbert Hinterschitt und sein Vorstandskollege Ekkehard Saueressig zeigten sich stolz auf die Bilanzsumme von 1,025 Milliarden Euro, mit der das Institut erstmals die Milliardengrenze überschritten hat. Das Jahresergebnis 2008 beträgt rund 2 Millionen Euro.

Insgesamt seien die Volksbanken und Raiffeisenbanken von der Krise zwar nicht ganz verschont geblieben. Aber sie müssen nicht nach dem Staat als Retter rufen und seien die einzige noch intakte Säule in der Bankenwelt neben den Sparkassen. Das stellte zuletzt Gerhard Roßwog fest, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands. Nicht zuletzt dank des regional ausgerichteten Geschäftsmodells ergibt sich für die Volksbank eine solide Wirtschaftsbasis. Dabei werden Einlagen aus der Region den Menschen und Unternehmen in der Region in Form von Krediten wieder zur Verfügung gestellt. Gerade deshalb sei das Vertrauen in die Volksbanken groß, was man im letzten Quartal 2008 gemerkt habe, so Ekkehard Saueressig. Die Kunden hätten nämlich verstärkt Gelder zur Volksbank gebracht und für einen kräftigen Anstieg der Kundeneinlagen auf insgesamt knapp 747 Millionen Euro gesorgt, ein Zuwachs um fast 10 Prozent.

Private und mittelständische Kunden sollen auch in schwierigen Zeiten in ausreichendem Maße und zu fairen Konditionen mit Krediten versorgt werden. In 2008 konnte die Volksbank ihre bilanziellen Kundenkredite um 2 Prozent auf 567 Millionen Euro erhöhen. Die Abschlüsse im Bereich Bausparen konnten um 9 Prozent auf über 60 Millionen Euro gesteigert werden. Das Abschlussvolumen bei der Altersvorsorge stieg um 5 Prozent auf 21 Millionen Euro. Im Investmentbereich wurde ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielt. Das Versicherungsgeschäft z.B. im Bereich der KFZ-Versicherungen, Gebäudeversicherungen oder Krankenzusatzversicherungen nahm im Berichtsjahr um 15 Prozent zu. Ein leichter Rückgang war allerdings im Immobiliengeschäft der Volksbank-Tochter Neckartal Immobilien GmbH zu verzeichnen.

Mit dem "Berufsnavigator", dem "Zeitungsflirt" für Jugendliche sowie eigenen Veranstaltungen zeigte die Volksbank im Jahr 2008 Wirkung in der Region. Das Jahr 2009 steht für das Institut ganz im Zeichen der Fusion mit der Volksbank Schwarzbachtal eG. Die Vertreter beider Banken werden in den Ende April stattfindenden Vertreterversammlungen um ihr positives Votum zum Zusammenschluss gebeten. Die fusionierte Bank trägt ebenfalls den Namen Volksbank Neckartal eG. Die Hauptgeschäftsstellen befinden sich in Eberbach, Helmstadt-Bargen, Meckesheim, Neckargemünd und Waibstadt. Der Hauptsitz soll in Eberbach bleiben. Die Bilanzsumme wird dann rund 1,4 Milliarden Euro betragen. Der Vorstand wird um drei Vorstandsmitglieder der Volksbank Schwarzbachtal erweitert. Herbert Hinterschitt wird Ende Oktober in den Ruhestand wechseln und dann das Steuer an seinen Nachfolger Ekkehard Saueressig übergeben. Für die bisherigen Kunden der Volksbank Neckartal soll es durch die Fusion keine Änderungen der Kontonummern geben.

Die Volksbank Neckartal betreibt aktuell 30 Geschäftsstellen, davon drei SB-Geschäftsstellen und beschäftigt insgesamt 256 Mitarbeiter, davon 16 Auszubildende. 148.000 Euro werden jährlich für Spenden und Sponsoring ausgegeben, davon 72.000 Euro aus den Zweckerträgen des Gewinnsparvereins Baden.

Infos im Internet:
www.volksbank-neckartal.de


08.03.09

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