28.03.2024

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Vorsicht statt Panik - Wochenmärkte sollen stattfinden

(hr) Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Verlangsamung der Coronavirus-Ausbreitung gehen auch in der Region Eberbach weiter.

Wie gestern berichtet, tritt hierzu morgen eine neue Allgemeinverfügung in Kraft, die beispielsweise Menschenansammlungen von mehr als zehn Personen untersagt. Im benachbarten Bundesland Hessen wurde diese Grenze inzwischen auf fünf Personen abgesenkt, und in Bayern (auch nur wenige Kilometer von Eberbach entfernt) wurde eine allgemeine Ausgangssperre verordnet. Geschäfte, gastronomische Betriebe, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Sportstätten und andere Einrichtungen sind dauerhaft geschlossen oder werden nur stark reduziert betrieben. Fast alle in den nächsten Wochen geplanten öffentlichen Veranstaltungen wurden abgesagt. Die Evangelische Kirchengemeinde teilte heute mit, die Michaelskirche entgegen einer Ankündigung dieser Woche an den Sonntagen nicht offen zu halten. Wer Hilfe beim Einkaufen oder Unterstützung in anderer Weise zuhause benötigt, kann sich telefonisch an das Gemeindebüro wenden unter (06271) 4787.

Die Stadtverwaltung wies darauf hin, dass die Wochenmärkte in Eberbach - entgegen anderslautenden Gerüchten - nach wie vor dienstags, donnerstags und samstags stattfinden.

Das Gesundheitsamt Heidelberg teilte heute mit, dass mittlerweile bei 182 Menschen im Rhein-Neckar-Kreis das Coronavirus nachgewiesen worden sei. Das sind rund 0,033 Prozent der Kreisbevölkerung oder anders ausgedrückt: ein positiver Fall je 3.000 Einwohner. Im gesamtdeutschen Durchschnitt gibt es aktuell eine Infektion je 5.300 Einwohner. Zum Vergleich: Im stark betroffenen Italien liegt die Infektionsrate zur Zeit bei ungefähr 0,07 Prozent (eine Infektion je 1.500 Einwohner). Die Sterblichkeit im Zusammenhang mit dem Coronavirus liegt in Deutschland aktuell bei etwa 0,22 Prozent (1 Todesfall je 350 Infektionen). In Italien liegt die Corona-Sterblichkeitsrate viel höher, nämlich bei 8 Prozent der Infizierten, im weltweiten Durchschnitt bei rund 4 Prozent. Die vom Coronavirus ausgelöste Atemwegserkrankung verläuft offenbar in den meisten Fällen eher leicht. Laut dem Eberbacher Notarzt Dr. Patrick Schottmüller zeigten 50 Prozent der Infizierten keinerlei Symptome, stellten dadurch allerdings auch eine Verbreitungsgefahr dar. Tödlich verlaufen kann die Erkrankung vor allem bei Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen. Schottmüller rät den Eberbachern zu Vorsicht und Zurückhaltung bei Kontakten und zur Beachtung grundlegender Hygieneempfehlungen, warnt aber vor Panik und Überreaktionen. Wichtig sei nun vor allem auch, die Sonnenstrahlen im Frühling zur Stärkung des Immunsystems zu nutzen, zum Beispiel im heimischen Garten, auf dem Balkon oder am offenen Fenster.

In Eberbach gab es nach unseren Informationen bis heute Nachmittag noch keinen bestätigten Corona-Fall.

20.03.20

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