28.03.2024

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Carlos sorgt bei Fachbehörden für Kopfzerbrechen


Schwan "Carlos" zeigt sich als unduldsamer Herr in seinem Revier. (Foto: privat)

(cr) Ein angriffslustiger Schwan sorgt am und auf dem Neckar bei Rockenau seit einiger Zeit für Ärger. Gestern beschäftige der rabiate Vogel auch den Bau- und Umweltausschuss.

Wenn der Neckar nicht wie zur Zeit Hochwasser führt, fließt er ruhig und friedlich durch Eberbach. Genutzt wird die Wasserstraße unter anderem von rudernden und kanufahrenden Menschen. Seit einiger Zeit lebt allerdings ein Schwan am und im Neckar in Höhe Rockenau, der offenbar Revier-Eindringlingen den Kampf angesagt hat. Immer öfter hört man von Angriffen des Schwans auf Vorbeikommende, zuletzt sollen sogar Kanufahrer wegen des Tiers, dem man angeblich den Namen “Carlos” gegeben hat, gekentert sein.

Gestern fragte SPD-Stadtrat Rolf Schieck in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, wie man das Problem aus der Welt schaffen könnte. Bürgermeister Peter Reichert hatte zwar einige Ideen, aber keine echte Lösung. Er wolle sich mit dem Ordnungsamt in Verbindung setzen. Dessen Leiter Rainer Menges kennt die Probleme mit Wassertieren. In der Vergangenheit sorgte Schwan “Sven” für Ärger am Neckarlauer, der sein Spiegelbild in Autotüren für einen Konkurrenten hielt und diesen angriff. Lackschäden waren die Folgen dieser emotionalen Aktionen. Mit einem Baugitter wird seither verhindert, dass der Schwan im Parkbereich an Land gehen kann. Sven sieht keinen Kontrahenten mehr, die Autos bleiben schadenfrei.

Ganz so einfach wird die Schadensbegrenzung mit “Carlos” wohl nicht sein. Auf Anfrage der EBERBACH-CHANNEL-Redaktion teilte Menges mit, dass das Verhalten des Schwans bekannt sei. In der Vergangenheit habe es einige Hinweise und auch Beschwerden gegeben, weshalb er sich direkt an Fachbehörden gewandt habe. Von Seiten der Stadt stehe er in Kontakt mit dem Umweltbeauftragten Klemens Bernecker und Joachim Maier von der Stadtförsterei, Anfragen stellte der Leiter des Ordnungsamts auch an das Kreisforstamt sowie an den für diesen Bereich zuständigen Jagdpächter. Eine Antwort auf Menges’ Fragen haben aktuell offenbar aber auch die Fachbehörden nicht. Mit einem Zaun wie bei “Sven” wird das Problem eher nicht aus der Welt zu schaffen sein, befürchtet der Amtsleiter, der dennoch auf eine schnelle Lösung hofft, bevor vielleicht sogar Kinder zu Schaden kommen.

09.07.21

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