29.03.2024

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FlÀchendeckende Versorgung und gute Arbeitsbedingungen gefordert


(Foto: Hubert Richter)

(hr) Das neu gegrĂŒndete „BĂŒndnis fĂŒr Krankenhaus und gute Arbeit Neckartal-Odenwald“ lud am Samstag, 17. Juli, ab 10.30 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Neuen Markt in Eberbach ein.

Das BĂŒndnis setzt sich vor allem im Vorfeld der Bundestagswahl am 26. September 2021 fĂŒr den Erhalt und die StĂ€rkung der flĂ€chendeckenden Krankenhausversorgung ein sowie fĂŒr gute Arbeitsbedingungen der dort BeschĂ€ftigten. Es wendet sich auch gegen fortschreitende Privatisierungen von Gesundheitseinrichtungen und Profitdenken im Gesundheitswesen (“KrankenhĂ€user sind keine Fabriken!”).

Besorgt zeigen sich die Akteurei insbesondere darĂŒber, dass von Gesundheitsökonomen, neoliberalen Stiftungen, Krankenkassen und ihren Instituten die Schließung von mehreren hundert KrankenhĂ€usern der Grund- und Regelversorgung beziehungsweise ihre Abwertung zu „Integrierten Versorgungszentren“ mit weitgehendem oder vollstĂ€ndigem Verzicht auf stationĂ€re KapazitĂ€ten propagiert werde.

Gefordert wird eine kostendeckende Krankenhausfinanzierung und die Abschaffung der DRG-Fallpauschalen. Das System der DRG-Fallpauschalen fĂŒhre nĂ€mlich auch zu Mangelversorgung und schaffe Anreize zu wirtschaftlich lukrativen, aber unnötigen Behandlungen. Weiter wird der Abbau des Investitionsstaus in Kliniken von mehreren Milliarden Euro angemahnt und die ErtĂŒchtigung der kleinen KrankenhĂ€user (insbesondere im lĂ€ndlichen Raum) gefordert, anstatt ihnen weitere Kompetenzen zu nehmen. Dem BĂŒndnis geht es auch um gleichwertige Lebens- und ArbeitsverhĂ€ltnisse in Stadt und Land - gerade auch im Gesundheitsbereich -, unter anderem die BerĂŒcksichtigung der 30-Minuten-Erreichbarkeit von KrankenhĂ€usern fĂŒr alle Menschen. Grundlage fĂŒr eine Krankenhausplanung sollte nach Ansicht des BĂŒndnisses nicht die durchschnittliche Auslastung sein, sondern die Maximalauslastung, gerade im Hinblick auf die Vorhaltung von KapazitĂ€ten fĂŒr zukĂŒnftige Pandemien und Katastrophen.

Die Kundgebung, bei der unter anderem Gewerkschaftsvertreter und der Eberbacher SPD-Landtagsabgeordnete Jan-Peter Röderer zugegen waren, wurde von der Bevölkerung eher wenig beachtet.

24.07.21

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