Mannigfaltige Möglichkeiten zu berufspraktischen Erfahrungen (Foto: privat)(bro) (mf) Das „BoriS Berufswahl-Siegel“ ging in diesem Jahr an fünf Schulen im Gebiet der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, die sich mit ihrem Einsatz rund um die Berufsorientierung in besonderer Weise hervortun. Darunter war die Gemeinschaftsschule Eberbach, die erstmals zertifiziert wurde, obwohl sie das „BoriS Berufswahl-Siegel“ eigentlich schon lange kennt.
Weshalb es trotzdem eine Erstzertifizierung wurde, hängt mit der zurückliegenden Umbenennung zusammen. „Die Regeln sind da klar“, so die Leiterin des Geschäftsbereichs Berufsbildung der Handwerkskammer, Claudia Orth, bei der Verleihung des Qualitätssiegels am 3. Juli in den Räumen der Kammer in Mannheim. „Wer unter neuem Namen antritt, muss leider wieder von vorne anfangen.“ Das tat allerdings weder der Freude der Ausgezeichneten noch der Überzeugung der Jury, dass die Schule das BoriS-Siegel unbedingt verdient habe, einen Abbruch.
Juror Lars Hoffmann hob hervor, dass die Schule seit Jahren über ein
erfolgreiches BO-Konzept verfüge. „Dabei berücksichtigt werden auf
beeindruckende Weise die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler, die Vorgaben der Verwaltungsvorschrift BO sowie die Chancen und Möglichkeiten einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit den benachbarten Schulen und der Stadt Eberbach als engagiertem Schulträger“, sagte er in seiner Laudatio. Die Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Kooperationspartnern stelle für die Schülerinnen und Schüler einen großen Nutzen dar. „Ortsansässige und regionale Betriebe und Unternehmen arbeiten gerne mit der Schule zusammen und gewinnen auf diesem Weg Nachwuchs in der Ausbildung“, verdeutlichte Lars Hoffmann die Win-win-Situation für alle Beteiligten. So sei die Unterzeichnung einer weiteren Kooperationsvereinbarung mit einem Betrieb im Rahmen des Audits und in Gegenwart der Jury ein eindrucksvoller Beleg für diese fruchtbare Zusammenarbeit gewesen.
Die Schule verfüge über ein schlüssiges Praktikumskonzept und ermögliche die intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Berufsbildern durch eine weit über die Vorgaben hinausgehende Anzahl an Praktika. „All diese Praktika werden von der Schule intensiv vorbereitet, begleitet und zusammen mit den Schülerinnen und Schülern reflektiert“, lobte der Juror. Die in den Praktika gemachten Erfahrungen würden dann jahrgangsübergreifend der Schulgemeinschaft präsentiert. „Das zeigt: Berufsorientierung an der GMS
Eberbach ist Sache der gesamten Schulgemeinschaft“, so Hoffmann.
Dass im Schulleben und im Unterricht berufskundliche Erfahrungen
ermöglicht werden, wurde der Jury an verschiedenen Stellen gezeigt: sei es das digitale und moderne Arbeiten im Makerspace, genannt „EberSpace“, oder aber bei der Führung durch den Schulgarten und Verköstigung mit im eigenen Holzkohleofen gebackenem Flammkuchen. „Uns war nach einem abwechslungsreichen Audit klar: An der Gemeinschaftsschule Eberbach wird vorbildlich gezeigt, wie gute Berufsorientierung gelingen kann“, gab der Juror die Eindrücke wieder. Lehrerschaft und Schulleitung zeigten mit Unterstützung der Stadt Eberbach und des regionalen Netzwerks an Kooperationspartner ein „herausragendes“ Engagement, das die Verleihung des „BoriS-Siegels“ verdiene. Schließlich eröffne dieses reichhaltige Angebot den Kindern und Jugendlichen im Laufe ihrer Schulzeit an der Eberbacher
Gemeinschaftsschule mannigfaltige Möglichkeiten, berufspraktische
Erfahrungen zu sammeln.
Ausgezeichnet werden mit dem „BoriS Berufswahl-Siegel“ Schulen, die die
berufliche Orientierung in herausragender Art und Weise verankert haben und das Thema mit Herzblut angehen. Dabei wird der erfolgreiche Übergang von der Schule in den Beruf als Maßstab angesetzt. Schulen, die sich für das „BoriS Berufswahl-Siegel“ bewerben, werden einem gründlichen Zertifizierungsverfahren unterzogen, das strenge Qualitätskriterien ansetzt. Nur wer über die geforderten Standards in den Bildungsplänen und Verwaltungsvorschriften hinausgeht und auch nach individuellen Lösungen sucht, erhält die Auszeichnung. Bei der Erstzertifizierung hat das Siegel eine Gültigkeit von drei Jahren, die Rezertifizierung besteht für fünf Jahre. Nach Ablauf haben die Schulen die Möglichkeit, sich der Qualitätsüberprüfung im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens erneut zu stellen.
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