16.10.2025

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Landtagsabgeordneter will sich für Hirschhorner Belange einsetzen


Rüdiger Holschuh (2.v.l.) war zu Gast bei der SPD Hirschhorn. (Foto: privat)

(hr) (pm) Die SPD Hirschhorn will politischen Druck auf zwei Landesbehörden ausüben, die ihrer Ansicht nach wichtige Projekte in der Stadt zu langsam vorantreiben.

Dass es seit Jahren keine Pächter für das Schloss Hirschhorn gibt und ebenfalls seit Jahren an der Wehrbrücke zwischen Hirschhorn und Ersheim “gewerkelt” werde, erzürnt die Sozialdemokraten: “Es reicht. Die Stadt muss untätig zuschauen, wie zwei Landesbehörden vor sich hin wurschteln und die Bürger immer wieder aufs Neue vertrösten”, heißt es in einer SPD-Mitteilung. Um nach Lösungen zu suchen, haben SPD-Fraktion und -Ortsverein kürzlich den Landtagsabgeordneten Rüdiger Holschuh eingeladen. Der will über seine Kontakte in der schwarz-roten Landesregierung Druck machen.

Vor allem die Straßenbaubehörde Hessen Mobil hat sich in der Vergangenheit den Unmut der Hirschhorner zugezogen. Vor drei Jahren wurde die Sanierung der Wehrbrücke von Hirschhorn nach Ersheim angegangen. Dreimal sechs Wochen Vollsperrung bei einer kurzen Bauzeit wurden damals angekündigt. Weil aber zwischenzeitlich Asbest gefunden wurde, kam es zu aufwändigen Sicherheitsmaßnahmen und Verzögerungen. Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Max Weber ist das nicht nachvollziehbar. 1979 sei die Brücke letztmals saniert worden. „Dass in dem Jahrzehnt mit Asbest gebaut wurde, ist doch allgemein bekannt“, hebt er hervor. Darüber hinaus wurde von der früheren Bürgermeisterin und Stadträtin Ute Stenger die Kommunikation von Hessen Mobil bemängelt. „Man wird nie auf dem Laufenden gehalten“, beschwerte sie sich, “sondern durch Hessen Mobil immer vor vollendete Tatsachen gestellt”.

Mit der Brückensanierung untrennbar verbunden ist die Situation auf der Umleitungsstrecke Krautlache und Brentanostraße. “Pro Woche wälzen sich 14.000 Fahrzeuge durch die Anliegerstraße. Die geht mehr und mehr vor die Hunde”, meinen die SPD-Politiker. Da tauchte die Frage auf: “Wer zahlt die Erneuerung?” Die Anwohner seien “sauer ohne Ende”: Bei einer Messung habe sich kürzlich herausgestellt, dass sich gerade einmal ein Prozent der Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h hält. ”Ein untragbarer Zustand”, findet der Ortsvereinsvorsitzende Carsten Ahlers.

Dass es immer noch keinen Pächter auf dem Schloss gibt, empört die Sozialdemokraten ebenfalls. Dass sich auch hier “ganz überraschend“ herausgestellt habe, dass die Küche nicht den neuesten (technischen) Erfordernissen entspricht, obwohl jahrelang bei kompletter Schließung saniert wurde, sei nicht nachvollziehbar. Hier sei der Landesbetrieb LBIH in der Pflicht.

Rüdiger Holschuh reagierte mit Kopfschütteln auf die Ausführungen der Lokalpolitiker. Gerade das Schloss habe neben seiner kulturellen auch eine große wirtschaftliche Bedeutung für Hirschhorn und jeder weitere Monat der Schließung beschädige den Tourismus, führte er aus.
Den Anwohnern der betroffenen Straßen in Ersheim sagte Holschuh zu, sich für den schnellstmöglichen Abschluss der Bauarbeiten an der Brücke einzusetzen. Da das Verkehrsministerium in SPD-Hand ist, gebe es hier einen direkten Draht. Der Abgeordnete nahm die Kritikpunkte mit nach Wiesbaden und will sie in die zuständigen Ministerien tragen. „Ich lasse nicht locker“, betonte er. Für den Sommer will er versuchen, Minister oder Staatssekretäre ins Neckartal zu lotsen, damit diese sich “die Misere” vor Ort anschauen können.

29.05.25

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