Vier Tage Festtradition im Odenwald (Fotos: Barbara Gusz)(bg) Am vergangenen Wochenende, 11. bis 14. Juli, fand in Oberzent, Stadtteil Beerfelden, einer der traditionsreichsten und beliebtesten Jahrmärkte des Odenwaldes statt: der 123. Beerfelder Pferde-, Fohlen- und Zuchtviehmarkt. Auch in diesem Jahr zog das Fest wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus nah und fern in die Stadt am Berge, wo sie ein abwechslungsreiches Programm, sommerliche Stimmung, kulinarische Genüsse und vielfältige Unterhaltung erwarteten.
Der Pferdemarkt startete am Freitagnachmittag besonders familienfreundlich: Ermäßigte Fahrpreise auf dem Vergnügungspark und ein buntes Kinderspielfest in der Professor-Walter-Hoffmann-Halle machten den Einstieg ins Festvergnügen leicht.
Der offizielle Teil begann mit einem Marsch des Spielmannszugs der Freiwilligen Feuerwehr Schöllenbach von der Oberzenthalle bis zum Partybiergarten. Dort eröffnete Bürgermeister Christian Kehrer gemeinsam mit Ehrengästen das Fest beim traditionellen Bieranstich. Im Anschluss sorgte DJ Leon Volk für ausgelassene Partystimmung unter den Gästen.
Für musikalische Unterhaltung war an allen vier Festtagen gesorgt. Der Partybiergarten war das Zentrum für stimmungsvolle Beats mit DJ Jackson. DJ Bundy heizte die Stimmung in der Professor-Walter-Hoffmann-Halle auf, wo am Freitagabend die große Mallorca-Party mit Highlights von der Sonneninsel stattfand. Am Samstagabend folgte die beliebte „FFH Hit Arena“ mit FFH-DJ Tobias Radlof. Weitere musikalische Programmpunkte lieferten das Duo „Die Zwoa Spitzbaum“ sowie die Feuerwehrkapelle Beerfelden beim Frühschoppen am Sonntag. Auf dem Reitgelände herrschte eine mitreißende Atmosphäre, die die Besucher bei der legendären "Red Stone Party" begeisterte.
Ein fester Bestandteil des Pferdemarkts ist seit 2018 die Gewerbeschau „Oberzent Expo“, die unter dem Motto „Eine OX – alles drin“ mit über 20 regionalen Ausstellern erneut ein vielseitiges Programm bot. Die Besucherinnen und Besucher erwarteten neben Handwerkspräsentationen und Dienstleistungsangeboten auch eine Jobbörse, spannende Vorträge und kulinarische Spezialitäten. Die feierliche Eröffnung samt Fassbieranstich fand am Freitagabend statt. Am Sonntagmorgen wurde auf der Bühne der OX ein evangelischer Gottesdienst gefeiert – ein Moment der Besinnung im Festgeschehen.
34 Sportlerinnen und Sportler wurden für ihre Erfolge bis hin zur Weltmeisterschaft im Jahr 2024 bei der traditionellen Sportlerehrung ausgezeichnet. Ebenfalls auf der OX-Bühne wurde der Jugendförderpreis vergeben, der durch Bürgermeister Kehrer sowie Wolfgang Hartmann und Franz Müller vom Stiftungsvorstand an zwei Oberzentner Vereine überreicht wurde. Die Evangelische Kirchengemeinde erhielt den Förderpreis für die Aufführung eines musikalischen Dramas mit Kindern und Jugendlichen zum Thema „Tod“, der TV 1858 Beerfelden e.V. für den Aufbau einer Hobby-Horsing-Gruppe.
Eine besondere Herzensaktion unterstützte erneut die Initiative „Du musst kämpfen! Jetzt erst recht“, ins Leben gerufen von Jonathan „Johnny“ Heimes. Jürgen Nebel, seine Familie und Freunde sammelten auch in diesem Jahr wieder Spenden. Für jede Spende gab es das bekannte Motivationsarmband als Zeichen der Solidarität im Kampf gegen Kinder- und Jugendkrebs.
Nicht fehlen durfte natürlich der große Vergnügungspark mit Fahrgeschäften für alle Altersgruppen: Kinderkarussell, Bungee-Trampolin, Autoscooter und das weithin sichtbare Riesenrad sorgten für Begeisterung bei Groß und Klein. Zahlreiche Verkaufsstände boten von regionalen Produkten über Kunsthandwerk bis hin zu Festtagsleckereien alles, was das Herz begehrt. Kulinarisch ließ der Pferdemarkt keine Wünsche offen – von deftigen Spezialitäten bis zu süßen Jahrmarktklassikern war alles vertreten.
Der Beerfelder Pferde-, Fohlen- und Zuchtviehmarkt war ohne Zweifel ein Höhepunkt im Kalender des Odenwaldes. Besonders beeindruckend war das traditionelle Pferdemarkt-Turnier, das vom Reit- und Fahrverein Oberzent gemeinsam mit der Stadt Oberzent veranstaltet wurde. Vom 11. bis 14. Juli kamen nicht nur Pferdefreunde und Züchter auf ihre Kosten, sondern auch Reitsportbegeisterte, die sich an den erstklassigen reiterlichen Leistungen erfreuten.
Bereits am Freitag startete das Turnier mit einer Reihe von Reit- und Springprüfungen auf der Reitanlage in Beerfelden. Reiterinnen und Reiter aus der ganzen Region zeigten ihr Können in verschiedenen Disziplinen, die sowohl für Profis als auch für Amateure bestens geeignet waren. Neben den Springprüfungen fanden auch Dressurprüfungen statt, die das hohe Niveau des Turniers unterstrichen.
Der Höhepunkt des Wettbewerbs war der Große Preis der Stadt Oberzent, der am Sonntag ausgetragen wurde. In einem spannenden Finale setzte sich Nicoletta Müßig mit ihrem Pferd „Comtess 231“ durch und gewann den begehrten Titel. Den zweiten Platz belegte Bernd Herbert auf „Chinchillo“, während Martin Fundis auf „Mäx Million“ den dritten Rang errang. Besonderes Lob erhielt Bernd Herbert, der zum besten Reiter des Turniers gekürt wurde. Bürgermeister Christian Kehrer überreichte stolz die Preise und würdigte die beeindruckenden Leistungen der Teilnehmer.
Am Montag, dem letzten Tag des Pferdemarkts, fand die größte und vielseitigste Tierschau Hessens statt. Früh am Morgen präsentierten Züchter ihre Tiere einem hochkarätigen Richterkollegium. Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen wurden nach ihren Zuchterfolgen bewertet. Die Züchter zeigten stolz die besten Vertreter ihrer Tiere, die in verschiedenen Kategorien – von der Zuchtqualität bis hin zur Präsentation – beurteilt wurden.
Das anschließende Schauprogramm bot den Zuschauern eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Umrahmung. Es umfasste unter anderem Vorführungen, Mitmachaktionen und informative Präsentationen, die das Interesse an Tierzucht und Landwirtschaft auf lebendige Weise vermittelten.
Ein besonderes Highlight, trotz des dichten Nebels, bildete das musiksynchrone Feuerwerk am letzten Festabend, das den Beerfelder Pferdemarkt 2025 stimmungsvoll und beeindruckend abschloss. Das farbenfrohe Spektakel sorgte für einen unvergesslichen Abschluss des Wochenendes.
Der Erfolg des Traditionsfestes beruhte maßgeblich auf der harmonischen Zusammenarbeit zwischen den Organisatoren, Schaustellern, Hilfsorganisationen und dem städtischen Bauhof, die das Festgeschehen stets mit großem Engagement und tatkräftiger Unterstützung ermöglichten.
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