15.10.2025

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Minderheitsantrag erfolgreich - Thema kommt Anfang Oktober auf die Tagesordnung


Oben eine Planungsskizze aus den 1980er Jahren. Der weiße Strich auf dem unteren Bild zeigt die mögliche Position der BrĂŒcke in VerlĂ€ngerung der Luisenstraße. (Repro:StVE / Foto:Hubert Richter)

(cr) Seit Jahrzehnten kommt in Eberbach immer wieder die Frage nach einer zweiten Neckarquerung fĂŒr FußgĂ€nger und den Radverkehr auf. Im kĂŒrzlich beschlossenen MobilitĂ€tskonzept ist eine solche Fuß-/RadwegbrĂŒcke mit hoher PrioritĂ€t eingeplant. DemnĂ€chst soll sich der Gemeinderat mit dem Thema befassen.

In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 31. Juli, stellte Stadtrat Hubert Richter einen “Minderheitsantrag” zur Aufnahme des Themas in die Tagesordnung einer der nĂ€chsten Sitzungen. Konkret forderte er, dass der Gemeinderat zunĂ€chst darĂŒber beschließen möge, ob ein Förderantrag fĂŒr eine “bis zu 4 Meter breite Fuß- und RadwegbrĂŒcke ĂŒber den Neckar mit Nutzungsmöglichkeit durch leichte Rettungsfahrzeuge” gestellt wird.

Wie der Antragsteller in der Sitzung ausfĂŒhrte, sei laut RegierungsprĂ€sidium ein Fördersatz von 50 Prozent der Baukosten leicht erreichbar, möglicherweise sogar 75 Prozent, wenn eine positive Wirkung auf den Klimaschutz zu erwarten sei. Letzteres hĂ€lt Richter fĂŒr naheliegend, denn die BrĂŒcke habe im MobilitĂ€tskonzept die höchste Klimaschutzbewertung (“+++”) und lasse eine Verschiebung des Verkehrsaufkommens zwischen Kernstadt und der anderen Neckarseite vom Autoverkehr hin zu Fuß- bzw. Radverkehr erwarten. “Durch die Fuß-/RadwegbrĂŒcke könnten viele Wege zwischen Innenstadt und Sportanlagen, Teilen von Neckarwimmersbach sowie Pleutersbach entscheidend verkĂŒrzt und damit fĂŒr den Rad- und Fußverkehr attraktiver gemacht werden”, so Richter in seiner BegrĂŒndung. Und weiter: “Bei geschĂ€tzten Gesamtkosten von 10 Mio. Euro lĂ€ge der stĂ€dtische Eigenanteil dann bei lediglich rund 2,5 Mio. Euro.”

Richter sieht in der BrĂŒcke einen großen Schritt fĂŒr die stĂ€dtische Infrastruktur und fĂŒr den Verkehrsfluss, insbesondere im Zusammenhang mit den BĂ€dern, SportplĂ€tzen, dem Festplatz in der Au, Camping- und WohnmobilplĂ€tzen, dem Gewerbegebiet an der Pleutersbacher Straße und dem Neckartal-Radweg nach Hirschhorn sowie insgesamt eine Verbesserung der Aufenthalts- und LebensqualitĂ€t in Eberbach. Auch den Sicherheitsaspekt fĂŒhrt er an: “Bei Nutzungsmöglichkeit durch leichte Rettungsfahrzeuge (DRK, Helfer vor Ort, Feuerwehr, Polizei, DLRG) könnten viele Einsatzorte schneller als bisher erreicht werden, und im Falle einer Blockade der NeckarbrĂŒcke wĂ€re die zweite Querungsmöglichkeit des Neckars von unschĂ€tzbarem Wert.”

In der Abstimmung erreichte der Minderheitsantrag das erforderliche Quorum von einem Sechstel der Ratsmitglieder. Vier unterstĂŒtzende Stimmen wĂ€ren erforderlich gewesen, es waren aber mehr. BĂŒrgermeister Peter Reichert sagte zu, das Thema in der Sitzung am 2. Oktober auf die Tagesordnung zu bringen. Allerdings sei ein Förderantrag noch in diesem Jahr aus organisatorischen GrĂŒnden nicht mehr möglich, sondern frĂŒhestens im nĂ€chsten Jahr.

Eine weitere Anfrage Hubert Richters betraf die Veröffentlichung des beschlossenen MobilitĂ€tskonzepts, die laut AnkĂŒndigung am 22. Mai im Gemeinderat “in einigen Tagen” hĂ€tte erfolgen sollen, bislang aber nicht erfolgt sei. Bauamtsleiter Detlef Kermbach sagte, dass er mit dem KonzeptbĂŒro in Kontakt stehe und auf die entsprechenden Unterlagen warte. Nach seiner SchĂ€tzung sei in zwei bis drei Wochen mit der Veröffentlichung des MobilitĂ€tskonzepts zu rechnen.

Ebenfalls unter “Mitteilungen & Anfragen” bat AGL-Fraktionssprecher Peter Stumpf darum, dass die Stadtwerke GmbH im Gemeinderat ĂŒber den Stand der NahwĂ€rmeplanungen in Eberbach berichten möge.

03.08.25

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