Honigernte im Rahmen des Ferienprogramms (Fotos: privat)(bro) (ro) Nachdem wegen einer Schlechtwetterwarnung der geplante Termin am 1. August abgesagt wurde, hatte am vergangenen Freitag das lange Warten ein Ende. Um 10 Uhr morgens trafen 30 Kinder, einige assistierende Mütter und einige Helferinnen vom Bezirksimkerverein Eberbach e.V. an der Grillhütte des Heimatvereins Friedrichsdorf ein, ein Ort, der für Kinder nicht idealer sein könnte, um einen Tag lang Spaß zu haben.
Nach einer kurzen Begrüßung und einer Vorstellung der Teilnehmenden wurden die Namensschilder verteilt und angebracht. Dann ging es zur Imkerei von Rainer Olbert, dem Vorstand des Bezirksimkervereins Eberbach e.V., die sich nur 100 m neben der Grillhütte befindet. Hier wurden zunächst die wichtigsten Geräte vorgestellt, die man beim Arbeiten an den Bienen benötigt. Anhand von Schautafeln wurde das Leben der Bienen vorgestellt, Bienenprodukte und ihre Leistungen erklärt. Kurzum: wie aus Sonnenstrahlen Nektar entsteht und wie die Bienen die gespeicherte Sonnenenergie in süßen Honig verwandeln. Danach ging es auf eine kurze Wanderung durch das romantische Ittertal zu einem nahegelegenen Bienenstand.
Jetzt stieg die Spannung. Der Smoker wurde angezündet, und ein Bienenvolk wurde geöffnet. Ein Summen und Schwirren erfüllte die Luft. Wabe für Wabe, voll besetzt mit Bienen, wurde aus dem Honigraum entnommen und die Bienen abgefegt. 20 volle Honigwaben wurden in das vor Ort geparkte Imkerfahrzeug geladen und die abgefegten Bienen wieder zurück ins Volk geschüttet. Dann ging es zurück zum Sammelplatz.
Nachdem die erste Etappe geschafft war, durften die Kinder ihren Hunger mit Honigbrötchen stillen. Jetzt wurde die Gruppe geteilt. Während eine Gruppe vor Ort Kerzen rollte, sammelte sich die andere Gruppe im Schleuderraum, wo den Kindern die Honigschleuder erklärt wurde. Zunächst wurde den Kindern gezeigt, wie man mit einer Entdeckelungsgabel die Wachsdeckel auf den gefüllten Zellen entfernt. Jedes Kind durfte Hand anlegen und ein Gefühl entwickeln für diese Tätigkeit. Nachdem die Schleuder mit vier Waben bestückt war, durften die Kinder mit der Kurbel die Schleuder auf die erforderliche Drehzahl bringen, bis der Honig der Fliehkraft folgend an die zylindrische Innenwand der Schleuder flog, um dann in Schlieren nach unten Richtung Auslaufhahn zu laufen. Jetzt musste der Honig nur noch durch das Doppelsieb (grob und fein) frei von Bienenwachsresten in die Abfüllkanne laufen.
Bei der Honigschleuder handelt es sich übrigens um eine „Schauschleuder“ für Schulen und Kindergärten, bei der Zylinder und Deckel aus Plexiglas gefertigt sind, um den Vorgang des Honigschleuderns optimal beobachten und verstehen zu lernen.
Jetzt wurden die Gruppen getauscht und die letzten zehn Waben geschleudert. An die 40 kg Sommerblütenhonig war das Ergebnis.
Mittlerweile erfüllte die Luft in der Grillhütte der Geruch von frisch gebackenen Honigwaffeln, über die die Kinder förmlich herfielen. Mit mehreren Waffeleisen mussten die Helferinnen den Andrang abfedern.
Frisch gestärkt wurden die Arbeiten wieder im Wechsel der beiden Gruppen fortgesetzt. Während die eine Gruppe das Leben in der Itter erforschte oder auf dem Bolzplatz kickte, verschwand die andere Gruppe in der Honigküche. Hier durfte jedes Kind ein Glas Honig abfüllen, verschließen, etikettieren und mit seinem Namen versehen.
Mittlerweile war es fast 16 Uhr, und ein ereignisreicher Ferienspaß neigte sich dem Ende. Jedes Kind erhielt noch ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme in der Imkerei und eine Tasche mit den gesammelten Schätzen des Tages.
Dann versammelten sich die Kinder noch einmal um den Holzkohlegrill, um die frisch gegrillten Bratwürste in Empfang zu nehmen. Einige Kinder verabschiedeten sich mit den Worten: „Ich möchte auch Imker werden.“
Fazit des Tages waren der Verzehr von 60 Bratwürsten, 70 Honigwaffeln und 76 Brötchen.
29.08.25 © 2025 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de |