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Nachrichten > Kultur und Bildung

Neues Denkmal wird am 5. Dezember der Bürgerschaft übergeben


Der Eberbacher Künstler und Steinbildhauer Gerald Hildenbrand gemeinsam mit Patineur Toni Silvestri und Helmut Ehret, der ihm zu seinem gelungenen Kunstwerk gratuliert.Die Gruppe betrachtet in der Gießerei, wie aus dem Modell im Sandguss anspruchsvolle Bronzeskulpturen entstehen. Der Gießer zeigt, wie er mit ausgeprägtem Zeit- und Fingerspitzengefühl, großer Erfahrung und ruhiger Hand als "Meister des Feuers" im Tiegelofen die ca. 1250 Grad heiße flüssige Bronze in die ausgebrannte Form gießt. (Fotos: Böhm)

(ub) Trefflicher als mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe kann man die Entstehung des neuen Reifschneiderdenkmals nicht beschreiben: "Natur- und Kunstwerke lernt man nicht kennen, wenn sie fertig sind. Man muss sie im Entstehen erhaschen, um sie einigermaßen zu begreifen!"
Aus der Meisterhand des Eberbacher Steinbildhauers Gerald Hildenbrand ist mit viel Liebe zum Detail in den letzten Wochen eine naturgetreue Abbildung des längst ausgestorbenen Eberbacher Handwerksberufes eines Reifschneiders entstanden, das am 5. Dezember um 11.30 Uhr in der Neckaranlage der Bürgerschaft Eberbachs übergeben werden soll.
Um einen Einblick in den Entstehungsprozess dieser Bronzeskulptur zu gewinnen, nahmen knapp 30 Interessierte auf Einladung des Bürger- und Heimatverein Eberbach e.V. einen Besichtigungstermin in der 1919 gegründeten Kunstgießerei Ernst Strassacker GmbH und Co KG in Süßen im Landkreis Göppingen wahr.
Seit Monaten hatte der Künstler und Steinbildhauer Gerald Hildenbrand bereits Details zur Skulptur und der dazugehörigen Werkbank ausgearbeitet. Aus dem Heimatmuseum wurde die Werkbank eigens für den Guss nach Süßen gebracht. Insgesamt wird das neue Denkmal rund 180 Kilogramm auf die Waage und manchen Handwerker noch zum Schwitzen bringen, ehe sie am 5. Dezember ihren endgültigen Platz in der Neckaranlage findet.
"Sobald der Entwurf der Bronzeskulptur in der Kunstgießerei angelangt ist", erklärte Ralph Kobza, Verkaufsleiter des in vierter Generation von Edith Strassacker als Familienunternehmen geführten Betriebs, "setzen sich Künstler und Handwerker zusammen, um in 20 verschiedenen Arbeitsgängen und in verschiedenen Abteilungen des Hauses aus dem Ur-Modell ein fertiges Kunstwerk werden zu lassen". In vielen arbeitsintensiven Arbeitsschritten entsteht aus den Vorstellungen des Künstlers allmählich das Gesamtkunstwerk. Die immer noch geheime Rezeptur der jeweiligen Patina, die später den Bronzeguss überzieht, wird auch in der Gießerei der Firma Strassacker vor der meist aus China stammenden Konkurrenz wie ein Staatsgeheimnis streng gehütet.
Bereits in der Bronzezeit genossen die Legierungen aus Kupfer und Zinn ein großes Ansehen, weil sie, wie die Edelmetalle auch, sehr beständig und rostfrei sind.
In zwei Gruppen erfuhren die interessierten Eberbacher von den beiden Kundenberatern Beate Fichtner und Wolfgang Funk den Werdegang des Reifschneiders. Die Reifschneiderskulptur von Gerald Hildenbrand wurde am 23. Oktober in Süßen angeliefert und als aufwendige vollplastische Figur in Wachs gegossen, eine Negativform erstellt, diese mit Tonplatten belegt und mit Gips überzogen. Nach dem Trocknen der "Gipsstützschalen" wurde die Tonschicht entfernt und in die Hohlraumhälften zwischen Original und Gipsskulptur mit Silikon ausgegossen, um ein positives Wachsmodell zu erhalten. Im "Schamottguss" wurde aus der originalgetreuen Negativform das positive Wachsmodell gegossen, bis ein hohles Wachsmodell entstand. Dieser Wachsrohling wurde mit einem Schamottkern gefüllt, vom Künstler nochmals retuschiert und mit Gusskanälen ausgestattet. Insgesamt verbrachte der Rohling dann fünf bis acht Tage bei rund 700 Grad im Ofen, bis der Wachs vollständig geschmolzen und der Hohlraum ausgetrocknet war. Der Hohlraum nahm im nächsten Arbeitsschritt die ca. 1250 Grad heiße Bronze auf. Nach dem Erkalten wurde der Schamottmandel abgeschlagen und nun widmete sich der Ziseleur und der Patineur dem fast fertigen Kunstwerk, um die Skulptur von ihren Gusskanälen und Unregelmäßigkeiten des Gusses zu befreien und ihm mit der Patina zum perfekten Design zu verhelfen.
Die Eberbacher fanden den rund 90mimütigenRundgang durch die Gießerei bemerkenswert und konnten sich über die aufwendigen Arbeitsschritte bis zur Vollendung dieser Bronzeskulptur informieren. Als Liebhaber und Freunde hochwertiger Handwerkskunst konnten sie auch die neu gestaltete Galerie mit ihrem umfangreichen Angebot in Augenschein nehmen. Neben zahlreichen Skulpturen und kleinen Plastiken konnte auch Deutschlands wichtigster Medienpreis, das "Bambi", und der "Angel Award" bestaunt werden, der ebenfalls im Familienbetrieb hergestellt wird. Nach einem Spaziergang durch den mit Skulpturen übersäten großen Gartenbereich waren sich alle Teilnehmer der Informationsfahrt einig, dass sie nun einen ganz anderen Zugang zur Bronzeskulptur des Reifschneiders gewonnen hätten, weil sie nun wüssten, mit wie viel Liebe zum Detail und Arbeitsaufwand das Meisterwerk von Gerald Hildenbrand entstanden sei.
Als kleines Highlight am Rande stimmte der Eberbacher Gemeinderat direkt nach der Rückkehr aus Süßen der Spende des Bürger- und Heimatverein Eberbach e.V. und dem neuen Standort in der Neckaranlage zu.

Infos im Internet:
www.strassacker.de


26.11.06

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