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Nachrichten > Kultur und Bildung

Konzert in vergnüglichen Klangfarben – Gehobene Cello-Klavier-Musik im März


Mit den Musikern Julian Arp (Violoncello) und Caspar Frantz (Piano) kommt ein erfolgreiches und eingespieltes Ensemble ins Evangelische Gemeindehaus. (Foto:Agentur)

(ag) Das nächste Konzert der Eberbacher Kunstfreunde e. V. findet am Freitag, 28. März 2008, um 20 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus mit dem vom Deutschen Musikrat geförderten und inzwischen weit etablierten Cello-Klavier-Duo Julian Arp & Caspar Frantz, Berlin, mit Werken von Frédéric Chopin, Claude Debussy, Manuel de Falla, Astor Piazzolla und Robert Schumann statt.

Zwischen Romantik und impressionistischen musikalischen Kompositionen stehen spanische und lateinamerikanische Klänge auf dem Programm. Die Werke in Besetzung Cello – Klavier versprechen ein Ohrenvergnügen in Klangfarbe, Dynamik und harmonischen Möglichkeiten. Die Cellomusik mit ihrem weichen und vielfältigen Klang sowie großem Tonumfang in Verbindung mit Klavier wird wohl wieder die Herzen der Freunde der Ernsten Musik höher schlagen lassen, in der Auflösung traditioneller Formen wie bei Debussy womöglich geistige Räume eröffnen.

Informationen zu den Komponisten und Werken
(km) Trotz der auch in sein Leben eingreifenden Revolutionswirren von 1848-1849 gehörte diese Zeit zu den fruchtbarsten Abschnitten im Schaffen Robert Schumanns (1810-1856). Damals gewannen nämlich auch die kleineren Instrumentalbesetzungen sein Interesse, was vielleicht eine Abwendung von den ihn belastenden politischen Tagesereignissen signalisierte. Bezeichnend ist eine Briefnotiz Schumanns: man solle nicht aufhören, “in der Kunst zu vergessen, was Widerwärtiges das Leben zu Zeiten bringen mag.“ Dabei gewann Schumann steigendes Interesse an der Erprobung von verschiedenen solistischen Besetzungen, auch von Blasinstrumenten. Er legte dabei zwar viel Wert auf weitgehende Verständlichkeit, aber der hohe kammermusikalische Anspruch wurde nie aufgegeben. Unter den erhaltenen sechs Werken für Klavier und ein Soloinstrument befinden sich auch die “Fünf Stücke im Volkston“ in der Tonart a-Moll, vom April 1849. Diese recht bekannten und häufig gespielten Stücke sind ganz deutlich in einer Stimmung ausdrucksvoller Gegenposition zu den turbulenten Ereignissen der Zeit geschrieben und zeichnen sich durch Freude an schlichter und doch fein empfundener melodischer Schönheit aus, die aber in strenge musikalische Form gefasst ist und somit auch Muster romantischer sich an Empfindung und Rationalität orientierender Kammermusik sind.

Claude Debussy (1862-1918) hat man im Vergleich zum malerischen Impressionismus gern als Impressionisten der Musik bezeichnet, was zunächst nach damaliger Kritik kein Lob sein sollte: „Sein musikalisches Gewebe hat sozusagen keinen Baugedanken; es ist unbestimmt, verschwommen, beunruhigend, fast kränklich.“ Man stellt aber auch fest, dass Debussy in seinen letzten Werken ab 1915 sich von der programmatischen Tonmalerei ab- und wieder der absoluten Musik zuwandte. Er neigte zu überlieferten Kompositionsweisen, die er früher abgelehnt hatte, und erschuf in einer Art neoklassizistischem Stil drei Sonaten für verschiedenen Instrumente. Die national(istisch)en Aufwallungen des ersten Weltkriegs waren an Debussy nicht vorbeigegangen. Er wollte als “musicien français“ in der Nachfolge eines Couperin und Rameau schreiben und den übermächtigen Einfluss der deutschen Musik seit Beethoven, der Romantik und Richard Wagner meiden. Der “Sonate für Violoncello und Klavier“ sollte kein übertriebenes Pathos, zu große Feierlichkeit zugeschrieben werden. Sie prägten Maß, Klarheit, Anmut, auch Ironie und Possenhaftigkeit. Jedenfalls sollte die Sonate eine “réaction française“ auf “démesure germanique“ sein.
Die dreisätzige Komposition ist jedenfalls sehr kontrastreich angelegt. Die beiden Ecksätze sind gesanglich und mit wenig Chromatik gearbeitet. Der Mittelsatz ist eher abgehackt, kapriziös und chromatisch komponiert. In dieser Sonate ist nach Debussy das Violoncello der eigentliche Solist: “Der Pianist darf nie vergessen, dass er nicht mit dem Violoncello kämpfen soll, sondern dass er es zu begleiten hat.“ Im Mittelsatz “Sérénade“ nähert sich das Cello mit seinen Pizzicato-Stellen auch der Rolle des Ständchen gebenden Gitarristen.

Frédéric Chopin (1810-1849), Sohn eines französischen Vaters und einer polnischen Mutter, verbrachte in beiden Ländern seiner Herkunft jeweils die Hälfte seines 39-jährigen, musikalisch - auch in Deutschland - so erfolgreichen Wirkens. So sagte er, “das Klavier sei sein zweites Ich“ und schrieb fast ausschließlich Werke für Klavier oder doch Werke mindestens mit Klavier. Zu dieser Art Kompositionen gehören auch die, welche seine ausgesprochene Vorliebe gerade für das Violoncello zeigen, wofür seine “Introduction et Polonaise brillante“ (1829/30) ein frühes Beispiel ist. Die virtuos stürmische „Introduction“ hatte Chopin 1830 erst nach der unbeschwert kraftvollen Polonaise von 1829 komponiert, um ein geeignetes Stück für virtuosen Vortrag zu gewinnen. Die Polonaise entstand auf dem Gut des Fürsten Anton Radziwill. Zu ihr bemerkt Chopin: “Ich habe hier eine Alla Polacca mit Violoncell geschrieben. Es ist nichts weiter als schimmernder Tand für den Salon, für die Damen. Ich wollte eben, siehst Du, dass die Prinzessin Wanda, deren Vater, Fürst Anton, Cello spielte, es einstudiere. Ich habe ihr während dieser Zeit sozusagen Unterricht erteilt. Sie ist noch ganz jung — siebzehn vielleicht, ist schön, und - bei Gott - es ist eine wahre Wonne, ihr die zarten Fingerchen zurechtzurücken. Doch Scherz beiseite, sie besitzt viel von echter musikalischer Empfindung… „

Manuel de Falla (1876-1946) ist der wohl bekannteste spanische Komponist. In seiner Musiksprache verband er Melodik und Harmonik der andalusischen Volksmusik mit der Klangwelt der französischen impressionistischen Musik. Eines seiner volkstümlichsten Werke sind die „Siete canciones populares espanolas“ (Sieben spanische Volkslieder) von 1907/14. Die rein instrumentale Form des Werks umfasst nur sechs Lieder und heißt dann “Suite populaire espagnole“. Die Anordung der sechs Sätze lässt zwei Teile zu drei Stücken erkennen, in denen jeweils zwei lebhaftere Ecksätze langsame, durch Spiel mit gedämpftem Streicherklang zurückgenommene Mittelsätze, umgeben.

Astor Piazzolla (1921-1992), einer der bedeutendsten lateinamerikanischen Komponisten und Virtuose auf dem akkordeonähnlichen Bandoneon, war Sohn eines nach New York ausgewanderten Tango begeisterten Argentiniers. Nach Buenos Aires zurückgekehrt, wirkte Piazzolla als Instrumentalist und Komponist in Tango-Ensembles, absolvierte eine akademische Musikerausbildung. Zu seinen älteren Tangokompositionen ging er später auf Distanz, er wollte als ernstzunehmender Komponist gelten, zumal die Tango-Tanzmusik besonders bei den gehobenen argentinischen Schichten, einen zwielichtigen Ruf genoss, als Tanzmusik „schlecht beleumdeter Häuser und Tavernen der übelsten Art.“ Mit einem Stipendium zum Studium bei der berühmten Kompositionslehrerin Nadia Boulanger in Paris zugelassen, wandte er sich von ihr darin bestärkt, einer neuen Tangoform zu, dem „Tango Nuevo“, der sich von dem sentimentalen, in den Vergnügungsvierteln von Buenos Aires entstandenen Paartanz des “Tango Argentino“ sehr unterschied, dem man nachsagte, er sei eher der “vertikale Ausdruck eines horizontalen Wunsches“. Piazzollas „Tango Nuevo“ war aber vor allem Musik zum Hören und über einen Gesellschaftstanz hinaus führende Kammermusik mit unüberhörbar konzertanten und virtuosen Zügen, die von namhaften zeitgenössischen Künstlern wie Jeanne Moreau, Pina Bausch, Gidon Kremer, Mstislav Rostropowitsch sehr geschätzt wurde. Der dem 2007 verstorbenen russischen Meistercellisten Mstislav Rostropowitsch 1982 gewidmete “Grand Tango“ ist eine breit angelegte, zehnminütige, konzertante Tango-Rhapsodie, die folkloristische Elemente reiht, rhythmisch ungestüme, dann wieder gefühlvoll melodische, kennt. Es ergibt sich die Form von zwei Eckteilen mit kraftvollem Tangorhythmus die einen ausgedehnten melodischen, elegischen Mittelabschnitt rahmen, wobei der Schlussteil wild sich steigernd und mit doppelgriffig spielendem Cello endet. Das Werk zeigt in exemplarischer Weise, worauf es dem Komponisten ankam, nämlich die Elemente der argentinischen Tangomusik mit denen der klassischen und modernen Musik und auch der Popmusik zu verbinden.

Infos im Internet:
www.duoarpfrantz.com


08.03.08

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