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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Sebastian Titze, Bühnenbildner bei den Schlossfestspielen Zwingenberg


Bühnenbildner Sebastian Titze bei der Arbeit an seinem „Westminster-Triptychon“. (Foto:Nolten-Casado)

(ag) (bnc) Es riecht nach Arbeit und es sieht auch danach aus in der Eberbacher Werkstatt von Bühnenbildner Sebastian Titze: Farbtöpfe stehen herum, Plastikfolien, Putzlappen, Werkzeuge und Pinsel aller Art liegen auf Tischen und dem Boden verstreut. Ein paar sperrhölzerne Obststeigen warten in einer Ecke auf ihre Wiedergeburt als Bauchläden bei der Fiesta von Sevilla. Hier stößt man auf einen Gründerzeit-Schrank und ein paar alte Sessel: sie sind für Mr. Higgins’ Arbeitszimmer im Musical „My fair Lady“ bestimmt. Dort lehnen Brüstungsteile und Geländerstücke für „Carmen“ an den Wänden. Daneben warten Säulen und ein paar Gartenstühle darauf, das „parkähnliche Ambiente“ für Mozarts Oper „Cosí fan tutte“ auf die Zwingenberger Bühne zu zaubern.

Bis in die Nacht hinein arbeitet Sebastian Titze in diesen Wochen zuweilen an den Kulissen, die den Schlosshof in eine spanische Stierkampfarena, in einen Londoner Blumenmarkt oder in einen Wellnesspark verwandeln sollen. Bereits vor über einem halben Jahr haben die Planungen dafür begonnen. Als er im November mit der Gestaltung der Bühnenbilder für die diesjährige Spielzeit beauftragt wurde, nahm er sogleich Kontakt zu den Regisseuren der jeweiligen Produktionen auf. Konzepte wurden erörtert, dies immer unter Berücksichtigung der technischen Besonderheiten der Spielstätte. „In Zwingenberg gibt es keine Dreh-, Seiten- oder Unterbühne, wo Kulissen verschwinden oder umgebaut werden können“, erläutert der Mann, der seine reiche Berufserfahrung unter anderem an den Städtischen Bühnen Heidelberg, am Nationaltheater Mannheim und fünfzehn Jahre lang am Schleswig-Holsteinischen Landestheater sammeln konnte. „Mit ein paar Handgriffen muss hier der Umbau möglich sein, zum Beispiel aus dem Arbeitszimmer eine Pferderennbahn entstehen.“ Kennt Titze die Vorstellungen seiner Klientel, „dann fangen sofort meine kreativen Zellen an zu arbeiten.“ Carmen? Welche Assoziationen drängen sich da auf? Natürlich: eine Sonne, als Zeichen für Spanien. Und was gehört zu London? Die Silhouette von Westminster, auch das steht fest. Dabei muss immer das Schloss ins Gesamtbild einbezogen werden. Mittels Fotos von der Schlosswand und Filmen von zurückliegenden Spielzeiten überprüft Titze, wo was hinpasst. Und er weiß: „Das Schloss hat riesige Dimensionen. Da wirken Kulissen leicht sehr klein.“ Hat der Bühnenbildner seine Ideen im Kopf geordnet, so setzt er sie zunächst in ein Modell im Maßstab 1 zu 30 um, bestückt es mit Figürchen und präsentiert das ganze dem Regisseur. „Ich freue mich natürlich, wenn sie sagen: d’accord.“ Aber auch Änderungswünsche und neue Ideen sind willkommen. Danach geht es an Organisation und Materialeinkauf. Vieles erstellt Sebastian Titze selbst, anderes gibt er bei Handwerkern vor Ort in Auftrag. Bei einem Gesamtbudget von rund 4.000 Euro für sämtliche Kulissen in allen drei großen Produktionen, „da muss man schon ein wenig zaubern können“. Einige Requisiten, Möbel oder Ölgemälde werden von diversen Theatern ausgeliehen und per Kleinlaster, den eine Mosbacher Firma sponsert, zur Werkstatt und später nach Zwingenberg transportiert. Exotische Pflanzen für „Cosís“ Lustgarten kommen von den städtischen Gärtnereien aus Heidelberg. Bekannte des seit einem Jahr in Eberbach ansässigen Titze packen auch schon mal mit an oder stellen Gerätschaften zur Verfügung. „Die Leute helfen gern, wenn sie hören: das ist für die Schlossfestspiele“, hat Assistentin Graciela Delgado festgestellt.

Großflächige Bühnenbilder von des Meisters Hand harren derweil auf dem Fußboden der Werkstatt ihrer Vollendung. Eine Sonne von fünf Metern Durchmesser muss noch auf riesige Aluminiumrahmenteile getackert werden. Und ein überdimensionales Triptychon, inspiriert von Monets „Houses of Parliament im Nebel“, soll die Zuschauer von „My fair Lady“ an die Themse entführen.

Infos im Internet:
www.schlossfestspiele-zwingenberg.de


24.07.08

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