Aus alter Tradition wurde ein feuriges Event

(hr) Mit den "Lärmfeuern" lebt seit einigen Jahren im Odenwald eine alte Tradition wieder auf. Gestern Abend loderten die Feuerhaufen weithin sichtbar auf den Höhen des Mittelgebirges, unter anderem´auch in Rothenberg.

Die dortige Jugendfeuerwehr beteiligte sich zum dritten Mal an dem feurigen Event. Im warmen Gerätehaus gab es Bewirtung, die in germanischer Kluft serviert wurde. Draußen loderten Fackeln und Feuerkörbe, bis um 20.15 Uhr dann der große Reisighaufen entzündet wurde. Kurz zuvor war bereits bei Grein oberhalb von Neckarsteinach ein Lärmfeuer in Betrieb, dessen Lichtschein man von Rothenberg aus gut sehen konnte. Die Greiner hatten sich bereits zum fünften Mal an der Aktion beteiligt, die immer an einem Abend im Frühjahr stattfindet.

Die Lärmfeuer waren vor Jahrhunderten eine Signalkette vom Rhein über den Odenwald bis ins Bauland. Historisch belegt sind sie aus dem 30-jährigen Krieg im 17. Jahrhundert. Möglicherweise wurden die Lärmfeuer auch schon in römischer Zeit entzündet, um vor Angriffen zu warnen. Die brennenden Holzstapel auf den Gebirgshöhen waren weithin sichtbar, und so konnte das Signal durch Entzünden des nächsten Feuers schnell über viele Kilometer weitergegeben werden. Der Begriff "Lärm" bedeutet in diesem Zusammenhang nicht lautstarke Geräusche sondern "Alarm".

Als das große Feuer allmählich niedergebrannt war, setzte in Rothenberg gegen 21 Uhr der Feuerjongleur "Jeremy" mit seiner artistischen Flammenshow aus Jonglage, Feuerschlucken und -spucken zu fetziger Musik noch eins drauf. Die Faszination der Zuschauer wurde durch die spätwinterliche Kälte und den einsetzenden Schneefall kaum beeinträchtigt.

Weitere Fotos des gestrigen Events gibt es auf unserer Facebook-Seite.

Infos im Internet:
www.laermfeuer.org
www.facebook.com/media/set/?set=a.10151633225157150.1073741828.193275792149&type=1&l=3f02b5c1ea

07.04.13

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