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Hauptübung der Feuerwehr Beerfelden - Drohnen verbessern die Schlagkraft

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(Foto: Thomas Wilken)

(tom) Wenn die vielköpfige Feuerwehr Beerfelden ihre Hauptübung abhält, kann sie sich des großen Interesses aus der Bevölkerung sicher sein. Während der Corona-Zeit waren die Möglichkeiten begrenzt. Zwar fand eine Übung statt, aber mit weit weniger Zuschauern. Jetzt konnten die Brandschützer endlich mal wieder in all ihren Facetten zeigen, was sie draufhaben.

Am 22. Oktober um 15 Uhr heulten im ganzen Ort die Sirenen. Angenommen wurde ein Großbrand bei der Firma Naturprodukte Odenwald (NP)O in der Dieselstraße, der durch einen technischen Defekt an einer Produktionsanlage ausgelöst wurde. Parallel zur Brandbekämpfung sah die Lagebeschreibung vor, dass zwei Personen, die unter einem Holzpolter lagen, mit technischem Gerät gerettet werden sollten. Die Einsatzleitung mit Leitwagen teilte die Einsatzstelle zur Koordination in die zwei Abschnitte „Technische Hilfeleistung“ und „Brandbekämpfung“ auf.

An der Übung nahmen 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr mit Wehrführer Marc Gärtner und das DRK Beerfelden teil. Neben den Löschfahrzeugen waren die Drehleiter und der Rüstwagen Übungsmittelpunkt. Zur Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff waren sechs Feuerwehrleute unter Atemschutz tätig.

Klarer Favorit im Interesse der Zuschauer war die erstmalig eingesetzte, neu angeschaffte Drohne, die bei der Übungsnachbesprechung offiziell an die Stadt Oberzent übergeben wurde. Der DRK-Ortsverein war mit seinem Krankentransportwagen (KTW) in die Übung integriert. Nach Rettung der Personen durch die Atemschutzgeräteträger wurde vertieft das im Einsatz relevante Zusammenspiel zwischen Feuerwehr und das Arbeiten auf dem Rettungsplatz mit den Rettungskräften geübt.

Seitens der Feuerwehr galt der Firma NPO ein großer Dank für die Bereitstellung des Firmengeländes. Nur dadurch „können wir als Feuerwehr den Ernstfall üben und die Sicherheit für unsere Bevölkerung sicherstellen“, betont Gärtner. Alle Übungsteilnehmer freuten sich über das große Interesse der Bevölkerung an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit.

Bei der Übungsnachbesprechung Beerfelden wurde vom Odenwaldkreis und weiteren Spendern die Drohne übergeben. Im Zusammenspiel mit einer weiteren, die bei der Feuerwehr Bad König stationiert ist, soll sie im kompletten Kreisgebiet zum Einsatz kommen. Bei immer trockener werdenden Sommern steigt die Anzahl von Waldbrandeinsätzen jährlich rasant an.

So berichtete der stellvertretende Kreisbrandinspektor Norbert Heinkel von kreisweit bisher 85 Waldbrandeinsätzen in diesem Jahr. Die Drohne bedeutet einen großen Vorteil bei der Bekämpfung, denn mit ihr können Glutnester mithilfe einer Infrarotkamera schneller aufgefunden werden. So lässt sich der eine oder andere Großbrand vielleicht verhindern, hofft er.

Auch zur Personensuche wird sie zahlreiche Vorteile verschaffen. Einsatzkräfte der Beerfelder Feuerwehr werden nach einer Drohnenausbildung und nach einer Prüfung beim Luftfahrtbundesamt eine Einheit für den Odenwaldkreis bilden und über die Oberzenter Stadtgrenzen hinaus tätig werden.

Danach sind neben den voraussichtlich zahlreich anfallenden Einsätzen mindestens jährlich zwei Ausbildungseinheiten zu absolvieren, um die Erlaubnis zum Fliegen nicht zu verlieren. „Selbstverständlich erfolgt dies alles neben dem regulären ehrenamtlichen Einsatzdienst“, versichert Gärtner.

Eine Stunde war die Beerfelder Jugendwehr dran und zeigte ihr Erlerntes. Angenommen war ein Lagerhallen- und Verwaltungsgebäudebrand bei der Firma Vaselek in Beerfelden. Hier wurden zwei Personen unter angedeuteten Atemschutz gesucht und „gerettet“. Mit 21 Jugendlichen und zehn Betreuern wurde dem „Feuer“ zu Leibe gerückt, berichtet Jugendfeuerwehrwart David Baumgärtner. Es wurden mit acht C-Rohren gelöscht.

Die Jugendwehr besteht derzeit aus 30 Jugendlichen und übt jeden Mittwoch (außerhalb der Ferien) von 18.30 bis 19.30 Uhr im Feuerwehrhaus Beerfelden. „Ab zehn Jahren kann jeder bei uns mitmachen“, freuen sich die Brandschützer über weiteres Interesse. Das war schon bei der Übung sehr groß, freuten sich die Verantwortlichen – wie eigentlich immer, wenn die Wehr ihre Schlagkraft demonstriert.

Mit 75 Einsatzkräften ist die Abteilung Beerfelden für die Größe des Ortes sehr gut aufgestellt, freut sich Gärtner. Die schöne Verbundenheit mit der Bevölkerung wird auch in der Unterstützung etwa durch Spenden deutlich – wie jetzt bei der Drohne.

27.10.22

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