29.03.2024

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Volle Kirche bei Lichterglanz und Engelsstimmen


(Foto: Mike Müller)

(bro) (as) Es herrschte Weihnachtsstimmung in der katholischen Pfarrkirche in Hirschhorn, als am dritten Adventsonntag das Gemeinschaftskonzert des „Jungen Chores“ und der "Familienmusik Hess" stattfand. Das „Singen und Musizieren im Advent“ feierte in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Dieses Konzert findet seit 1992 jedes Jahr in der Pfarrkirche statt – unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen sogar auch während der Corona-Pandemie. Die voll besetzte Kirche gab den Musikern recht: Es ist eine überaus beliebte Tradition und mehr denn je willkommen.

Lichterglanz gehört ja zu einem Weihnachtskonzert irgendwie dazu, aber wie die Veranstalter mit Kerzen und Strahlern die Kirche verzaubert hatten, ließ die Besucher mit großen Augen staunen. Gleich beim Eintreten wurde deutlich: Hier sind Künstler und Organisatoren mit Herzblut dabei.

Der „Junge Chor“ beeindruckte mit glockenhellen Stimmen und einem fein abgestimmten Einsatz bei Liedern wie „Wie schön leuchtet uns der Morgenstern“ von Johann Sebastian Bach oder auch mit neuen Liedern u. a. von Adiemus-Karl Jenkins. Den durchweg anspruchsvollen Solopart meisterten die jungen Solistinnen Anna Thommes, Kim Götz und Antonia Lechner mit wunderbaren Stimmen, begleitet von Christina Lechner an der Harfe und von Franz Lechner am Klavier.

Der gemischte Chor mit einer generationenübergreifenden Besetzung brachte weiche, warme Tönen in die Kirche und zeigte unter der Leitung von Franz Lechner professionelle Performance – jeder Ton saß perfekt und verschmolz im Miteinander zu einem harmonischen Gesamten. Ein Weihnachtschor, wie man ihn sich wünscht.

Als Ensemble überraschte die „Familienmusik Hess“ immer wieder mit ihren neu bearbeiteten Stücken. Hier traten sie in klassischer Volksmusikbesetzung auf: Akkordeon, Harfe, Geige und Kontrabass. Für diesen Advent hatte sie sich auf die Suche nach Musik aus aller Welt gemacht und spielte „grenzüberschreitend“ fetzige Rhythmen und setze mit Schlagwerk Akzente. Mal begann die Harfe ganz zart, dann übernahm die freche Blockflöte den Ton. Gespielt wurden Stücke aus Irland, der Bretagne und aus dem Baltikum.

Zuweilen erkannte man in der Musik, dass die Familie Hess ihre Wurzeln im Sudetenland hat, dann plötzlich meinte man alpenländische Musik zu erkennen. Diese musikalische Reise brachte einen Hauch ferne Heimat nach Hirschhorn. Das Publikum lauschte neugierig. Alles in allen lud die Musik ein zum Pausieren, Zurücklehnen und Besinnen.

Von Anfang an war Diakon Dieter Klement mit seinen Lesungen Teil dieser Veranstaltung. In diesem Jahr musste er sich krankheitsbedingt auf ein digitales Grußwort beschränken. Seinen aktiven Part in der Kirche übernahm sein evangelischer Kollege Alexander Muth, der mit Geschichten aus dem wahren Leben das Publikum zum Nachdenken brachte. Der Geist der Weihnacht wurde hier auf eine ganz besondere Weise belebt – nicht belehrend, sondern als eindringliche Erinnerung daran, dass das Leben manchmal wundersame Wendungen nimmt.

Es waren wunderbare, stimmungsvolle und besinnliche 90 Minuten, die das Publikum hier erleben durfte und das nicht gehen wollte, bevor nicht noch eine Zugabe erklang – ein Wunsch, dem der Chor gerne nachkam und dafür schließlich Standing Ovations erntete.

Den Schlusssegen sprach Pater Soji, der zugleich darauf hinwies, dass mit diesem Konzert auch Spenden gesammelt wurden für ein indisches Waisenhaus- und Schulprojekt.

Infos im Internet:
www.jungerchorhirschhorn.bandcamp.com


21.12.22

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