25.05.2025

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Neuer Leitfaden für die Verkehrsplanung


(Foto: Hubert Richter)

(hr) Die Stadt Eberbach ließ ein Mobilitätskonzept erstellen, das gestern Abend im großen Saal der Stadthalle öffentlich präsentiert und diskutiert wurde. Der Einladung gefolgt waren gut 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Das Konzept soll aufzeigen, wie die Mobilität in Eberbach möglichst klimafreundlich, emissionsarm, sicher und nutzungsgerecht gestaltet werden kann. Als wesentliche Bestandteile betrachtet wurden dabei: Fuß- und Radwegenetz, Autoverkehr und Parkplätze, ÖPNV, E-Mobilität und Car-Sharing. Insbesondere für das Radwegenetz gab es schon eine von der Radinitiative Eberbach erarbeitete Grundlage aus dem Jahr 2020 (wir berichteten), die auch Eingang in das Mobilitätskonzept gefunden hat.

Durchgeführt wurden Verkehrsuntersuchungen, bei denen unter anderem ermittelt wurde, dass es in Eberbach über 2.100 öffentliche Pkw-Parkplätze gibt, deren durchschnittliche Auslastung tagsüber bei unter 50 Prozent liegt. Etwa die Hälfte der Parkplätze (1.060) liegt in der Innenstadt mit einer Auslastung tagsüber im Durchschnitt von gut 60 Prozent. Ein weiterer Bestandteil der Analysen waren Befragungen. Hier wurden beispielsweise engere Taktzeiten bei Bussen/Bahnen, verbesserte Rad- und Fußwege sowie weniger Gehwegparken gewünscht. Die Befragten gaben an, innerhalb Eberbachs 57 Prozent der Wege mit dem Auto/Motorrad zurückzulegen, gefolgt vom Fahrrad (21 Prozent) und den Füßen (20 Prozent). Der ÖPNV spielt demnach für die Wege innerorts kaum eine Rolle (2 Prozent).

Das Planungsbüro erarbeitete im Ergebnis umfangreiche Maßnahmenlisten, die aus der gestern gezeigten Leinwandpräsentation ersichtlich sind. Diese bieten wir hier als PDF-Dokument zum kostenlosen Download an. Betrachtet wurden neben der Kernstadt auch die Ortsteile. In der anschließenden Fragerunde ging es unter anderem um einzelne Radwegeführungen (z.B. Friedrichsdorfer Landstraße, Rockenau, Kirchenweg), aber auch um die besonders stark vom Verkehr belastete Beckstraße.

Auslöser für die Erstellung des Konzepts war ein Antrag der Freien Wähler vom Dezember 2019. Ein Jahr später, im Dezember 2020, lagen drei Angebote von Fachbüros vor. Eine Beauftragung erfolgte zunächst aber wegen hoher Kosten und geringer zu erwartender Ergebnisse nicht. Bei einem zweiten Anlauf im August 2021 gab es nur ein Angebot vom Karlsruher Ingenieurbüro Koehler & Leutwein, das dann im November 2021 einstimmig vom Gemeinderat beauftragt wurde, für ein Honorar in Höhe von rund 67.500 Euro brutto.

Das Mobilitätskonzept und die daraus abgeleiteten Maßnahmen müssen noch vom Eberbacher Gemeinderat beschlossen werden.

Infos im Internet:
www.omano.de/download/47209/2025_02_25_mobilitaetskonzept_praesentation.pdf


26.02.25

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