Reservisten feierten die Sommer-Sonnenwende

(hr) (kb) Eines der feststehenden Ereignisse des Jahres ist für die Reservistenkameradschaft Waldbrunn die Sommersonnwendfeier an der Hindenburgsäule.
Astronomisch gesehen bedeutet die Sonnenwende dass die Sonne am 21. Juni ihren höchsten Stand erreicht. Es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht im Jahr. Am 21. Juni ist Sommeranfang. Richtig dunkel wird es an diesem Tag bei uns erst um 22.40 Uhr. Die Morgendämmerung beginnt schon wieder um halb fünf. Ab dem 22. Juni werden die Tage langsam wieder kürzer.
Traditionell wurde an der Hindenburgsäule das Sonnwendfeuer entfacht, bei dem sich zur Freude der Reservisten über 70 Personen, unter ihnen auch Bürgermeister Klaus Schölch, Ortsvorsteher Norbert Bienek sowie Abordnungen der RK Eberbach und der Feuerwehr Strümpfelbrunn einfanden. Bei Bier und Spanferkel wurden dann Interessen ausgetauscht und bis in die Morgenstunden gefeiert.
Das Brauchtum der Sonnwendfeier war im 19.Jahrhundert fast erloschen. Zum einen weil daraus an manchen Orten Feuersbrünste ausgelöst wurden, zum anderen weil sich die Jugend traf, um freiheitliche Gedanken auszutauschen und zu verbreiten, was obrigkeitliche Verbote nach sich zog. Doch zu Anfang dieses Jahrhunderts lebten durch die Jugendbewegung die Sonnenwendfeuer-Bräuche wieder auf. Die Symbolkraft des Feuers, das Wärmende, das Reinigende, das Sinnbild der Sonne, die an diesem Tag am längsten scheint und von nun an ihren Lauf von Tag zu Tag verkürzen wird, erschließt sich nahezu jedem. Der Brauch ist durch die nationalsozialistische Bewegung übernommen worden und dadurch in Misskredit gefallen.

25.06.02

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