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Dank für den großen Einsatz - Dreimal Silber, einmal Gold

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Drei Verdienstmedaillen in Silber und eine in Gold wurden bei der DRK-Kreisversammlung in Waldkatzenbach verliehen. (Foto: DRK/Braun)

(bro) (sb) Der Rückblick auf ein herausforderndes Jahr sowie Ehrungen für besonders engagierte Rotkreuzler prägten kürzlich die Kreisversammlung des DRK-Kreisverbands Mosbach im Gemeindehaus in Waldkatzenbach.

Präsident Gerhard Lauth eröffnete die Versammlung mit Grüßen an die Delegierten und an zahlreiche Ehrengäste, darunter die Bürgermeister Thorsten Weber (Limbach), Jens Wittmann (Fahrenbach), der zugleich Präsidiumsmitglied ist, Mosbachs OB-Stellvertreter Manfred Beuchert, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Michael Genzwürker, der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Buchen, Steffen Horvath, und Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker.

Der Sprecher der Leitenden Notärzte im Kreis stellte in einem kurzen Grußwort das Projekt „Mobile Retter“ vor, dem man sich im Jahr 2018 angeschlossen habe. Nach coronabedingter Zwangspause sind die mobilen Retter in diesem Frühjahr mit mehreren Informationsveranstaltungen an die Öffentlichkeit gegangen und haben zahlreiche Mitglieder dazugewonnen. 312 Retter sind es aktuell, die durch eine Mitalarmierung per App bei Kreislaufstillständen die Zeit bis zum Eintreffen der „Helfer vor Ort“, des Rettungswagens und des Notarztes überbrücken.

Nach dem Totengedenken sprach der Präsident die großen Herausforderungen des vergangenen Jahres an, beginnend mit der Ukraine-Krise. Lauth lobte den großen Einsatz vieler Ehren- und Hauptamtlichen bei der Ankunft der ersten Busse mit Geflüchteten im März, die zu versorgen und unterzubringen waren.

Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine habe eine weitere Herausforderung, die Energiekrise, gestanden. Steigende Kosten veranlassten den Kreisverband dazu, sämtliche Verbrauchswerte der Fahrzeuge und Gebäude auf den Prüfstand zu stellen. Parallel dazu habe man ein Projekt „Nachhaltigkeit“ gestartet. Im Hintergrund herrschte dabei immer noch Corona, und hier habe nach wie vor die Devise „Testen, testen, testen“ gegolten, so Lauth. Er erinnerte daran, dass man als eine der ersten Einrichtungen überhaupt schon an Weihnachten 2020 erste Tests für die Bevölkerung angeboten habe. In den Testzentren erst mit der Stadt Mosbach gemeinsam und dann am Standort Krankenhaus stand man bis März 2023 mit über 90.000 Tests für die Sicherheit der Bevölkerung.

Danach ging Lauth zum Kerngeschäft über und verwies auf einen Jahresumsatz von 27,4 Millionen Euro einschließlich der Seniorenheim Waldbrunn gGmbH, der von 358 Beschäftigten erwirtschaftet wurde. 41 Auszubildende hatte der Kreisverband 2022. Gerade im Rettungsdienst setze man intensiv auf die Nachwuchsarbeit. Kräftig investiert wurde in die Fahrzeuge. Nach einer Testphase mit zusätzlichen Standorten im Sommer kam man zu dem Schluss, dass im Sinne der Einhaltung der Hilfsfristen weitere Rettungswachen unvermeidlich wären. Mit dem neuen Rettungsdienstplan sei das Thema zunächst gestoppt, werde aber wieder aufkommen, war sich Lauth sicher.

Im Schnelldurchlauf berichtete der Präsident über das vielfältige Angebot der Sozialen Dienste, wobei gerade im Tafel- und Kleiderladen der Zustrom der Geflüchteten zu hoher Nachfrage führte. Die Übernachtungsmöglichkeiten für Obdachlose werden ebenfalls stark in Anspruch genommen. Ein neuer und sehr erfolgreicher Bereich sei die Schulbegleitung, wobei man nicht nur im eigenen, sondern auch in angrenzenden Landkreisen tätig sei.

Erfreulich sei die aktuell hohe Auslastung im Roedderheim „Luise von Baden“ in Schefflenz ebenso wie im Heim in Waldbrunn. Im letzten Jahr führte Corona zu einigen Einbrüchen, das größere Probleme sei jedoch dort wie auch im Ambulanten Dienst der Fachkräftemangel.

Den Bereich der Altkleidersammlung hat das DRK im Frühjahr 2023 an den Partner Texaid übergeben. Man nehme bei der Kreisgeschäftsstelle in der Sulzbacher Straße jedoch weiter gut erhaltene Kleidung entgegen, betonte Lauth. Diese werde im Kleiderladen verkauft – über 22.000 Artikel waren es im vergangenen Jahr.

Großes Lob galt den ehrenamtlichen Rettern, die auch in Corona-Zeiten in vielen Bereichen unterwegs waren, in den Testzentren oder bei der Betreuung von Geflüchteten. Die „Helfer-vor-Ort“-Gruppen waren über 1.200-mal im Einsatz, die Rettungshundestaffel war bei 22 Einsätzen gefordert. Als die Veranstaltungen wieder begannen, waren auch verstärkt wieder Sanitätsdienste zu leisten, die Jugendrotkreuzarbeit lief ebenfalls wieder an. Nicht zuletzt wurden 38 Blutspendeaktionen mit fast 5.000 Blutspendern betreut. Erst-Hilfe-Kurse waren jederzeit gefragt. Der Präsident schloss seinen Bericht mit einem großen Dankeschön an alle Ehrenamtlichen, Fördermitglieder, Sponsoren und Gönner.

Schatzmeister Michael Krähmer stellte die Einnahmen und Ausgaben des Kreisverbands vor und verwies auf den Gesamtertrag von 282.300 Euro. Ein kritischer Blick galt steigenden Personal-, Sach- und Energiekosten. Das Ergebnis sei aber insgesamt zufriedenstellend.

Es folgte ein kurzer, positiver Bericht der Wirtschaftsprüfer von OT-audit GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, vorgestellt von Dirk Müller, und auf Antrag von Thorsten Weber die einstimmige Entlastung des Präsidiums. Zuvor hatte Limbachs Bürgermeister für den Einsatz der Rotkreuzler im vergangenen, wiederum schwierigen Jahr gedankt. Seine Hoffnung war, dass es irgendwann einmal wieder „ruhiger und normaler“ werde. Gerhard Lauth dankte im Namen des Präsidiums für das Vertrauen und betonte, es mache weiterhin Spaß, für die große Aufgabe DRK da zu sein. In der Tagesordnung voranschreitend wurde als Wirtschaftsprüfer für 2023 wiederum die OT audit vorgeschlagen und einstimmig gewählt.

Danach bat Gerhard Lauth die zu Ehrenden nacheinander zu sich auf die Bühne und überreichte Medaillen und Urkunden, verbunden mit Worten der Anerkennung für die jeweiligen Leistungen. Er begann mit Nadja Roos, der Leiterin der Rettungshundestaffel. Sie habe die Gruppe in unruhigen Zeiten übernommen und stabilisiert, die im Landesverband sehr geachtet sei. Sie habe einen Mantrailer implementiert und sei aktuell beteiligt beim Aufbau des neuen Angebots einer Therapiehundegruppe. „Klasse Arbeit“, fasste Lauth zusammen und überreichte unter dem Beifall der Zuhörer die Verdienstmedaille in Silber samt Urkunde. Jonas Barginde, stellvertretender Wachenleiter der Rettungswache Mosbach, Disponent in der Rettungsleitstelle und stellvertretender Bereitschaftsleiter im Ortsverein Mosbach erhielt ebenfalls die Medaille in Silber. Gerhard Lauth würdigte seinen Einsatz beim Thema Funk. Barginde sei wesentliche Stütze dabei, dass man auch im Ehrenamt digital funken könne, wenn die Rettungsleitstelle auf Digitalfunk umstelle. Die dritte Silbermedaille erhielt Adrian Kautzmann, ebenfalls stellvertretender Bereitschaftsleiter im Ortsverein Mosbach. Er kümmere sich unter anderem um die Besetzung und Durchführung von Sanitätsdiensten, was einen sehr hohen Zeit- und Arbeitseinsatz bedeute. Weiter bringe er sich auf Kreisverbandsebene auch im Bevölkerungsschutz ein. Die Verdienstmedaille in Gold überreichte Lauth an „Mister Rotkreuz“ Dieter Kautzmann. Er sei „seit mindestens 50 Jahren aktiv beim DRK“, ist seit 2006 Rotkreuzbeauftragter im Kreisverband, war stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter und ist stellvertretender Vorsitzender im Ortsverein Mosbach, so der Präsident, der unter Beifall zu der „großartigen Auszeichnung“ gratulierte. Kautzmann hat fast alle Auszeichnungen, die man im Roten Kreuz erhalten kann, vom Fluthelferorden über die Ehrennadel bis hin zum Ehrenzeichen des DRK, der höchsten Auszeichnung des Bundesverbands. Alle jetzt Geehrten waren bereits im Mai für ihren Einsatz in der Corona-Zeit beziehungsweise in der Ahrtal-Katastrophe ausgezeichnet worden.

Nach den Ehrungen gab es ein „kollegiales Dankeswort des Präsidiums“ von Kreisverbands-Justiziar Volker Fütterer an den Präsidenten. So wie er an diesem Abend mit Begeisterung, Charme, Witz sowie Engagement durch die Versammlung geführt habe, so habe er in den zurückliegenden Geschäftsjahren des Verbands auch gehandelt – „erfolgreich“ gehandelt, betonte Fütterer. Man hoffe, dass Lauth noch viele Jahre auf ehrenamtlicher Basis tätig sein werde. An Brigitte Lauth überreichte der Justiziar einen Blumenstrauß.

Mit einem Dank an Volker Fütterer und an den gastgebenden DRK-Ortsverein Waldbrunn, an alle Teilnehmer sowie an die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter leitete der Präsident zum gemeinsamen Abendessen und gemütlichen Beisammensein über.

10.07.23

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